Stabilitätsprogramm, vorausschauendes Notbremssystem, Spurhalteassistent

Die EU will Fahren sicherer machen und das fahrerlose Robotfahrzeug hinausschieben.

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Die EU-Kommission sorgt sich um die Sicherheit der Bürger und will gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln. Fahrzeuge sollen durch Assistenzsysteme sicherer werden, eigentlich könnte man dann auch etwas schneller das fahrerlose Fahrzeug ansteuern, um endlich dem nicht vertrauenswürdigen, biologisch motivierten Menschen das Steuer aus den Hand zu nehmen.

Ob Robotsysteme viel sicherer als Menschen sein werden, müsste im Massentest zwar erst erwiesen werden, aber Aggressivität, Drängeln, Geschwindigkeitsrausch oder Imponiergehabe wären wohl weniger vorherrschend. Aber die Autoindustrie schreckt vor dem fahrerlosen Fahrzeug zurück, um die Kunden nicht zu verschrecken. Wer nicht mehr frei – und risikoreich, den Tod ins Auge schauend, abenteuerlich und verantwortlich - fahren kann, wird womöglich auch die Lust am mobilen Fetisch verlieren.

Also geht man erstmal vorsichtig vor und will ein paar Gadgets mehr im Auto haben. Alle neuen Pkw sollen ab 2012 mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP), ab 2013 Nutzfahrzeuge mit einem vorausschauenden Notbremssystem und einem Spurhalteassistenten ausgerüstet sein, schlägt die EU-Kommission vor. Letztere ließen sich auch für PKWs vorschreiben. Verpflichtend werden sollen auch ab 2012 rollwiderstandsarme Reifen sowie Reifendrucküberwachungssysteme. Damit könne man bis zu 3 Prozent Sprit sparen. Das also dient dem Klimaschutz (und bei steigenden Benzinpreisen dem Geldbeutel). Ein kleineres Auto mit weniger PS würde den Zweck aber auch erfüllen.