Studie misst deutlichen Anstieg von Fahrraddiebstählen in Deutschland

Die schlechteste Aufklärungsquote hat Mannheim, die beste Magdeburg

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Einer Studie des Finanzportals Geld.de zufolge wurden in Deutschland 2011 insgesamt 328.748 Fahrräder gestohlen. Im Jahr davor lag die Zahl noch bei etwa 308.000. Den stärksten Anstieg verzeichnete mit 39,2 Prozent das bayerische Nürnberg, danach folgen die Ruhrgebietsmetropolen Gelsenkirchen und Essen mit 38,4 beziehungsweise 35,5 Prozent.

In absoluten Zahlen führt weiter Berlin mit 25.988 gestohlenen Fahrrädern die Statistik an. Im Schnitt werden in der Bundeshauptstadt also jeden Tag 71 Fahrräder entwendet. Bei den Fahrraddiebstählen pro Kopf liegt mit 1.756 auf 100.000 Einwohner die westfälische Universitätsstadt Münster vorn, die damit 179 Prozent über dem Durchschnitt liegt. Hier ging die Zahl der Diebstähle entgegengesetzt zum Bundestrend allerdings um zweieinhalb Prozent zurück.

Weil die Täter nur in 10,4 Prozent der Diebstähle ermittelt werden konnten, entstand dadurch ein Schaden in Höhe von geschätzten 150 Millionen Euro. Die schlechteste Aufklärungsquote verzeichnet mit 3,3 Prozent das baden-württembergische Mannheim, die beste (27,5 Prozent) das ostdeutsche Magdeburg. Auf Länderebene sind die Aussichten, ein gestohlenes Fahrrad wiederzubekommen, in Sachsen-Anhalt mit 18,2 Prozent am größten und in Hamburg mit 3,9 Prozent am niedrigsten.

Wenig überraschend ist, dass vor allem ungesicherte und schlecht gesicherte Fahrräder gestohlen werden. Die meisten nichtdeutschen Tatverdächtigen gibt es mit 44,7 Prozent in München, was darauf hindeutet, dass ein Teil der Entwendungen dort auch ein Kollateralschaden des Oktoberfests sein könnte. Um das Risiko für einen Fahrraddiebstahl zu verringern, empfiehlt das Portal neben dem Abstellen in Gebäuden und guten Schlössern auch, sich bei der Polizei einem FEIN-Code zu holen. Dieser kann am Rahmen eingraviert werden und enthält in verschlüsselter Form Angaben über den Fahrradbesitzer und dessen Adresse.