Studie weist Zusammenhang zwischen Parkinson und Pestiziden nach

Je länger und direkter Personen Pestiziden ausgesetzt sind, desto höher ist das Risiko, an Parkinson zu erkranken.

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Eine neue Studie bestätigt die Vermutung, dass es einen Zusammenhang zwischen der Parkinson-Erkrankung und der Aussetzung an Pestiziden gibt. Wissenschaftler der Duke und der Miami University haben 319 Parkinson-Patienten und 296 ihrer Verwandten, meist Zwillinge, untersucht, die nicht an der Krankheit leiden. Überprüft wurde das Trinken von Brunnenwasser und ob die Personen mit Pestiziden gearbeitet bzw. in einer ländlichen Gegend gewohnt haben, in denen diese verwendet wurden.

Die an Parkinson Erkrankten haben, so die Wissenschaftler in ihrer Studie, die in BMC Neurology erschienen ist, eine 1,6 Mal so hohe Wahrscheinlichkeit, Pestiziden ausgesetzt gewesen zu sein, als die Personen der Kontrollgruppe. Dabei spielen Dauer und Häufigkeit eine Rolle. Besonders stark ist der Zusammenhang zwischen Aussetzung und Erkrankung bei den Menschen gewesen, in deren Familie bislang keine Parkinson-Erkrankung aufgetreten ist. Die Wahrscheinlichkeit, an Parkinson zu erkranken, liegt bei Personen, die während ihrer Lebenszeit Pestiziden mehr als 215 Tage ausgesetzt gewesen waren, 2,4 Mal so hoch wie bei der Kontrollgruppe. Für das Trinken von Brunnenwasser oder das Leben auf einem Bauernhof wurden hingegen keine Zusammenhänge gefunden. Schutzanzüge bei der Anwendung von Pestiziden scheinen keine Wirkung zu haben.

Herbizide und Insektizide scheinen gleichermaßen riskant zu sein. Besonders stark war der Zusammenhang zwischen Parkinson-Erkrankungen und der Aussetzung an Organochlorin- und Organophosphaten-Verbindungen zu sein. Aufgrund zu weniger Daten ließ sich über Fungizide keine Aussage treffen.