Treibhausgase nehmen stetig zu

Im März wurde erstmalig die Schwelle von 400 ppm überschritten

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Im März hat die Konzentration des Kohlendioxids (CO2) in der Atmosphäre erstmalig im globalen Monatsmittel die Marke von 400 Millionstel Volumenanteilen (ppm) überschritten, wie die Weltmeteorologieorganisation (WMO) mitteilt. Die symbolische Schwelle war vor einem Jahr, wie seinerzeit berichtet, bereits an der Station auf dem Mauna Loa auf Hawaii erreicht worden, die wegen ihrer Höhe, der Lage fernab großer Städte und Industriezentren und der Länge der dortigen Messreihe allgemein als eine Art internationaler Referenzstation betrachtet wird

Rot die monatlichen Mittelwerte der CO2-Konzentration, schwarz die gleichen Werte nach Abzug der saisonalen Schwankungen. (Bild: NOAA)

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Für die WMO ist das ein weiteres Zeichen für den unablässigen Anstieg der Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre. Seit 1990 hat das CO2 um 34 Prozent zugenommen. Verantwortlich ist die Verbrennung von Kohle, Erdgas und Erdölprodukten sowie – im geringeren Maße – die Entwaldung. Laut WMO ist das zusätzliche CO2 in den letzten 25 Jahren für 85 Prozent des Anstiegs des Treibhauseffekts verantwortlich gewesen.

Zudem wird ein nicht unwesentlicher Teil der Emissionen von den Ozeanen aufgenommen und führt dort zur Versauerung des Meerwassers. Hält der derzeitige Trend an, könnten dadurch schon in wenigen Jahrzehnten größere Teile der Weltmeere für alle auf Kalkskelette und Schalen angewiesenen Lebewesen zu Todeszonen werden.

Dies sollte ein weiterer Weckruf sein. Die Treibhausgase, die für den Klimawandel verantwortlich sind, nehmen beständig zu. Wenn wir unseren Planeten für zukünftige Generationen erhalten wollen müssen die Emissionen dringend gedrosselt werden. Die Zeit wird knapp.
WMO Generalsekretär Michel Jarraud.

Laut WMO lag die CO2-Konzentration 2013 42 Prozent über dem Niveau des Jahres 1750, also der Zeit vor der Ausbreitung der Dampfmaschine. Aus dieser Zeit gibt es zwar noch keine direkten Messungen, aber die Zusammensetzung der Atmosphäre ist für die letzten Jahrhunderte recht gut aus Gaseinschlüssen im Gletschereis bekannt. Im Prinzip können Forscher je nach Alter der Gletscher mehrere Jahrhunderttausende zurück in die Vergangenheit schauen, nur dass die zeitliche Auflösung mit zunehmendem Alter ungenauer wird.

Die Kurve der CO2-Konzentration zeigt übrigens, wie an der obigen grafischen Darstellung der Mauna-Loa-Daten zu sehen ist, einen markanten Verlauf übers Jahr. Das jährliche globale Maximum wird zu Beginn des nordhemisphärischen Sommers erreicht, bis dort die Wachstumsperiode auch in höheren Breiten einsetzt und die Biosphäre mehr Kohlendioxid aufnimmt.