US Navy sucht effizientes kognitives Fitnessprogramm

Soldaten sollen mit iPhone oder anderen mobilen Geräten schnell, überwachbar und nachweisbar kognitiv leistungsfähiger werden

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Vielleicht sind die einzigen, wirklich noch absolut vom technischen Fortschritt Besessenen die Menschen, die Geld um sich werfen können, um die militärische Potenz ihres Staates zu fördern. In den USA findet man diese Menschen in der Darpa, der Forschungsbehörde des Pentagon. Nach deren Vorbild gibt es ähnliche SF-Agenturen bei den Geheimdiensten oder dem Heimatschutzministerium. Und nicht nur in den USA wird solche Forschung nach exotischen Techniken, die oft genug Fantasie bleiben, im Dienste der Rüstung betrieben. Es könnte ja auch anders sein ..

Jetzt hat die Forschungsbehörde der US Navy, das Office of Naval Research (ONR) mal wieder ein Forschungsprojekt ausgelobt, mit dem nicht nur die kognitiven Funktionen der Soldaten verbessert werden sollen, das soll auch aus der Ferne mit remote ultra-mobile computing" erfolgen. Die iPhones oder smart phones, PDAs oder Laptops dienen dann nicht nur zur Informationsvermittlung, sie rüsten ihre Besitzer auch kognitiv auf. Die Erwartung geht davon aus, dass mit Computerprogrammen eine Art "kognitiver Gymnastik" geleistet werden kann, die bestimmte "Netzwerke", die für das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, die Sprachverarbeitung oder die Entscheidungsfindung wichtig sind.

Das hört sich erst einmal ziemlich verwegen an, gewünscht werden allerdings nur Trainingsprogramme, die aus der Ferne eingespielt und überwacht werden können. Und die Erfolge der Programme sollen auch nachweisbar sein. Der Zuwachs an "flüssiger Intelligenz" und "verbalem Verständnis" muss ebenso messbar sein, beispielsweise mittels fMRI, wie die "angestiegene Konnektivität der grauen Gehirnmasse". Das Training soll natürlich möglichst schnell Erfolge zeitigen, man will ja seine Zeit nicht verschwenden. Und es soll nicht nur verbessern, sondern auch nach Gehirnschädigungen oder aufgrund von Alterung lädierten Leistungen die kognitiven Kapazitäten wiederherstellen. Ob selbständiges, kritisches Denken dazu gehört, darf allerdings bezweifelt werden, schließlich sollen die Soldaten ja möglich effizient und schnell handeln.