USA regeln die Verwendung genetischer Daten

Nach einem neuen Gesetz dürfen Arbeitgeber und Versicherungen keine Gentests verlangen und Entscheidungen nicht von diesen abhängig machen.

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US-Präsident Bush hat ein Gesetz, das Diskrimierung aufgrund von Gendaten verbietet, unterzeichnet. Damit tritt der mit großer Mehrheit im Kongress verabschiedete Genetic Information Nondiscrimination Act (H.R.493) in Kraft, der allerdings 1995 zum ersten Mal eingebracht wurde und erst jetzt die notwendigen Stimmen erhielt.

Nach dem Gesetz dürfen Versicherer aufgrund von Gentests, die bei gesunden Menschen ein erhöhtes Risiko für eine Krankheit nahelegen, keine höheren Prämien verlangen oder eine Aufnahme verweigern. Arbeitgebern ist ebenso wie Versicherungsgesellschaft verboten, Gentests zu verlangen. Zudem dürfen sie Entscheidungen über Anstellung, Entlassung, Bezahlung oder Karriere nicht davon abhängig machen. Das ließe sich wohl relativ leicht umgeben, man muss es ja nicht sagen und Gentests lassen sich ja auch freiwillig erzwingen.

In Deutschland sieht das kürzlich vom Bundeskabinett beschlossene Eckpunktepapier zu einem Gendiagnostikgesetz ähnliche Regelungen vor, beispielsweise wie im amerikanischen Fall die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis Gentests durchzuführen. Es sind allerdings Ausnahmen für Versicherungen und Arbeitgeber vorgesehen.