Versicherungskonzern AIG verhandelt über neue staatliche Hilfspakete

150 Milliarden Dollar Staatshilfe reichen offensichtlich nicht. Befürchtet wird ein weiterer Quartalsverlust von 60 Milliarden Dollar.

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Möglicherweise kündigt sich bei der einstmals größten Versicherung der Welt, der AIG (American Insurance Group), ein weiterer Verlust in beträchtlicher Höhe an. Einem CNBC-Bericht zufolge steht das Unternehmen erneut in Krisen-Verhandlungen mit der amerikanischen Regierung. Es geht darum, ob künftig die Weiterführung des operativen Geschäftes überhaupt möglich ist. Am kommenden Montag soll AIG den größten Verlust in der amerikanischen Unternehmensgeschichte berichten: 60 Milliarden Dollar.

Schon bisher wurden der AIG Hilfen der Staates in Höhe von 150 Milliarden Dollar gewährt, anscheinend ohne größere Auswirkungen auf die Probleme, in denen das Unternehmen steckt. Weitere Hilfen vom Staat müssten "kreativ" gestaltet werden, so der Bericht, da dem Staat bereits 79,9 Prozent des Unternehmens gehören. Mehr geht nicht.

In einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg ist heute von einer nötigen zweiten (innerhalb von vier Monaten) "Restrukturierung" des 150 Milliarden Rettungspakets die Rede. Details über eine neues Rettungspaket dürfte es aber erst nächste Woche geben, so der Bloomberg-Bericht, der sich wie CNBC auf eine anonyme Quelle stützt und ebenfalls einen zu erwartenden vierten Quartalsverlust in Serie in Aussicht stellt. Bei der Schätzung der Höhe bezieht man sich aber ebenfalls auf die Informationen des TV-Senders CNBC.

Der zu erwartende AIG-Verlust könnte, wie Beobachter fürchten, das "komplette Chaos im Finanzsystem anrichten", da er letztlich zum Bankrott des Versicherungsunternehmens führen kann und viele Unternehmen der AIG gegenüber exponiert sind. Zu befürchten seien auf jeden Fall Rating-Herabstufungen in der Folge der AIG-Verluste. Die AIG wäre dadurch dazu gezwungen, ihre Sicherheiten für bestimmte Geschäfte zu erhöhen, was sie aber nicht kann, da sie keine Sicherheiten hat (mehr dazu hier). Der Marktpreis des Unternehmens ist innerhalb eines Jahres um 99,9 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar gefallen.