Wahlkampf beendet - Biblis A geht in die Verlängerung

RWE kauft Eon Laufzeit ab

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.
elmshorn.jpg
Plakat bei der Anti-Atom-Kette (Bild: Matthias Brake)

Bis die Wahllokale am Sonntag schlossen wurde noch gewartet. Dann als klar war, dass das den politischen Koalitionären im NRW-Landtag auch nicht mehr half, gab RWE die Laufzeitverlängerung für Biblis A bekannt. Der Energiekonzern hat dazu Eon Rechte zur Stromproduktion aus AKWs abgekauft. Nach dem noch immer geltenden Atomkonsens gilt nämlich für Kernkraftwerke kein fixes Ende zu dem sie vom Netz müssen, sondern ein Menge an Strom den sie bis 2022 noch produzieren dürfen. RWE sieht keine rechtlichen Hindernisse für die jetzt praktizierte Übertragung von Erzeugerkapazität von einem auf ein anderes Kernkraftwerk.

Die zugekauften 4,8TWh Strommenge stammen vom AKW Stade das 2003 stillgelegt wurde. Ähnlich wie die herausgezögerten Reparaturzeiten im AKW Krümmel wird auch Bilblis A seit längerem nur im Teillastbetrieb gefahren in der Hoffnung die Laufzeit des Meilers so in politisch vorteilhaftere Zeiten zu verlängern. Je nachdem wie die Koalitionsverhandlungen in NRW aber ausgehen, könnten sich die Machtverhältnisse im Bundesrat ändern. Und - einmal eine konsequente Haltung der SPD vorausgesetzt - die Hoffnungen der Kernkraftwerksbetreiber auf eine vollständiges Aus für den Atomausstieg doch trügen.