Was ist los mit Oldenburg?

Neben der Spur

Klar, Daten sind der Rohstoff der Zukunft, aber nicht alle Daten lassen sich auf den ersten Blick veredeln. Vor allem die lustigen.

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Und wieder einmal haben wir sehr viel Spass mit Google Insight. Folgende Grafik nach Eingabe des Suchbegriffes "Sex" für "Deutschland, Alle Unterregionen" löst ein wohliges Schmunzeln aus.

So regelmässig sieht also der Sex in Deutschland aus. Er findet scheinbar auch händisch vor allem an Wochenende statt. Übrigens tut er das auch in Brasilien, nur damit wir hier nicht im German Bashing landen:

Aber zurück. Schön ist die Auswertung per Stadt, die bei den vorliegenden Daten Oldenburg eine Spitzenstellung bei der Sexsuche einräumt. Dicht gefolgt von Augsburg, Osnabrück und Duisburg. Dann kommt auch schon Wuppertal. Irgendwie will sich hier keine Logik einstellen. Dass die Menschen im Ruhrgebiet und weiterem Umkreis auf körperliche Liebe fokussiert sein sollen, möchten wir gar nicht behaupten. Am gelebten Katholizismus in Augsburg kann es auch nicht liegen, sonst müsste Passau irgendwie unter den ersten 20 sein. Und auch die Auswertung per Bundesland lässt nur erkennen, dass es keine erkennbare Regel gibt.

Selbst die Ausreisser des Suchworts können sich sehen lassen, manche Wörter hätte man nun wirklich darin nicht vermutet.

Es bleibt also schwierig. Vermutlich ist das das tägliche Brot von bemitleidenswerten Dataminern in Marketingabteilungen dieser Welt. Da jubeln die Branchengrössen noch herum, wie toll sich doch die Zukunft der Datenwelt von Morgen verkaufen lasse, und dann sitzt da Datenatze in seinem Büro und überlegt verzweifelt, wie er jetzt an Samstagen und Sonntagen in Oldenburg und Augsburg die aufgesexte Kundschaft abgreifen kann. Das wird ihm auch weiterhin nicht einfallen. Und dass an Wochenende mehr geschnackselt wird, hätte ihm sein gesunder Menschenverstand auch sagen können.

Vermutlich ist das auch in anderen Bereichen so. Facebook und Co. jubeln, weil sie jetzt mehr Profildaten über ihre User verkaufen können. Aber dummerweise will daraus nicht immer Information oder gar Einsicht werden.

Und in einem Büro nicht weit von hier springt gerade ein Advertising Manager mit einer Menge CDs unter dem Arm aus dem Erdgeschoss in den sicheren Tod.