Weihnachtszeit, Lesezeit

Neben der Spur

Social Media in der Medienarbeit beschäftigt sich mit Online-PR im Zeitalter von Google, Facebook und Co

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Wenn man sich in der gemütlichen Zeit zwischen den Jahren ein Buch aus dem unüberblickbaren Angebot herauspickt, das sich um Social Media kümmert, dann erwartet man sich eigentlich keines auf 1000 Seiten gestreckte so melden Sie sich bei Twitter an Elaborat mehr. Jörg Schieb und seine Krieg und Frieden Nummer über Windows ist schon ein wenig 90er. Das geht heute gar nicht mehr. Und lange Benutzeranleitungen schon gar nicht. Themen- statt PLattformbezug ist angesagt.

Social Media in der Medienarbeit von Marcel Bernet kommt dann auch erschreckend dünnrückig auf einen zu. Mit 200 Seiten ist es auch gut an einem Vormittag zu schaffen und soll einen Überblick verschaffen, wie Medienarbeiter mit Online PR im Zeitalter von Google, Facebook und Co umgehen können.

Dabei kann es einem dann schon passieren, dass man sich nach ein paar Seiten verblüfft im Raum umsieht und sich nach einem Satz wie Online-Portale für den Austausch von Daten erfreuen sich hoher Beliebtheit frägt, ob man nicht irgendwie Teil eines gross angelegten Verstehen Sie Spass? Feldversuchs geworden ist.

Aber halt, das ist unfair. Denn die Zielgruppen eines solchen Buchs, das sind eben nicht die, die sich wie selbstverständlich im Umfeld der 2.0-Plattformen tummeln. Solche Handbücher sollen denen einen Überblick geben, die zwar seit Jahren und Jahrzehnten Kommunikationsprofis sind, die aber immer noch nicht den Einstieg in die Vielzahl von digitalen Services geschafft haben. Das ist die letzte illiterate Generation im Internet, die das Medium immer noch als neu und fremd wahrnimmt. Und deshalb braucht sie eine Auslegeordnung der vorhandenen Basiskanäle und deren Mix in der Kommunikationsarbeit.

Es ist wie gesagt Schmökerzeit, und deshalb kann es einmal nicht schaden, sich wieder vor Augen zu führen, wo die meisten Kommunikatoren mittleren Alters noch steckengeblieben sind. Etwa so, als würde man der Generation vor ihnen das Fernsehen und die Wichtigkeit von TV-Bildern im PR-Geschäft erklären müssen.

Und das macht dieses Buch ziemlich gut. Es kann ja auch nicht schaden, sich die Basics wieder einmal vor Augen zu führen. Wenn man denn Social Media mit mehr als nur privatem Spass betritt.