Weiterer FDP-Europapolitiker unter Plagiatsverdacht

Georgios Chatzimarkakis verteidigt sich mit dem Verweis auf verschiedene Zitiersysteme

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Nach Karl Theodor von und zu Guttenberg, dem baden-württembergischen CDU-Hinterbänkler Matthias Pröfrock und der ehemaligen FDP-Europaparlamentsanführerin Silvana Koch-Mehrin steht eine weiterer deutscher Politiker unter Plagiatsverdacht: Es handelt sich um den FDP-Europaabgeordneten Georgios Chatzimarkakis, der unter anderem durch seine scharfe Kritik an Guido Westerwelle und durch ein 2007 veröffentlichtes Strategiepapier bekannt wurde, in dem er seiner Partei FDP-Vorstand-Chatzimarkakis-Gr%FCne-FDP%2C-Euch%21/597464.html: vorschlug, sich mit den Grünen zu vereinigen.

Der in Duisburg geborene FDP-Politiker mit deutscher und griechischer Staatsangehörigkeit promovierte vor elf Jahren an der Universität Bonn im Fach Politikwissenschaft über "Informationellen Globalismus" als "Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des Elektronischen Geschäftsverkehrs". Die Dissertation, in der er unter anderem den Ausbau von Immaterialgüterrechten durch das TRIPS-Abkommen lobt, ist vollständig im Internet einsehbar. Crowd-Korrektoren aus dem Wiki VroniPlag fanden in 22 Prozent der Arbeit Stellen, die sie als Plagiate werten. Chatzimarkakis selbst spricht auf seiner Homepage bisher lediglich davon, dass er nach verschiedenen Systemen zitiert habe, was "Raum für Spekulationen" biete.