Wenn es gefährlich bingt

Neben der Spur

Mit einer neuen Suchmaschine kommt eine Kundschaft wieder an gefährliche Wörter heran. Wir sind entsetzt.

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Die Nachricht, dass ein Verlag jetzt neue Adressbücher herausbringt, hätte auch vor 50 Jahren niemand wirklich in Euphorie versetzt. In diesem Jahrhundert ist alles anders. Eine neue Suchmaschine von Microsoft mit dem selbstredenden Namen bing bringt uns in Wallung. Auch wenn sie nichts anderes tut als...suchen...und das nicht einmal schlecht. Seit vergangener Woche sogar nach billigen Reisen, mit täglich wechselnden Hintergrundbildern, die merkwürdigerweise auf klickbare Sonderangebote abgestimmt sind.

Und nun das. Wir sollten Angst haben, denn bing kann Dinge, die wir uns nicht zumuten sollten. Schon gar nicht unseren Kindern. Laut Fox News, der unbestreitbar ehrbaren Quellen für aufrichtigen Sorgenjournalismus, kann eine neue Funktion in der Suchmaschine zu grossen Schäden in unbedarften Seelen führen. Es reiche alleine, den Mauszeiger zum Beispiel über das Vorschaubild eines Pornovideos zu führen, und schon starte dank Autoplay-Funktion die Ferkelei, ohne dass man die Schweineseite besuche und damit ein verräterisches Grunzen in seinem Browserlog hinterlasse.

Aber nicht nur das. Die gefährlichsten Wörter, nach denen man suchen kann (hier gerne aufgelistet), bringen einen mit einem Click vermutlich ins Gefängnis, an den Rand einer Neuformatierung und auf sichere Ränge im Wettbewerb um den Titel des "Suchtrottels 2009".

Da macht einem das Suchen doch schon gar keinen Spass mehr, da bleibt man doch lieber gleich auf seiner Festplatte.