Windenergie für Nigeria

Bundesstaat Lagos plant ersten Windpark

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Die Regierung des nigerianischen Bundesstaates Lagos hat eine Studie für den Bau eines 200-Megawatt-Windparks in Auftrag gegeben, berichtet die Internetausgabe der Zeitung Punch. Das Projekt soll Strom für geplante Industrieprojekte im Lekki-Korridor liefern. Die Zone am Rande der Millionenstadt Lagos wird derzeit von chinesischen und nigerianischen Unternehmen entwickelt und soll im Endausbau auf 150 Quadratkilometern 300.000 Arbeitsplätze vor allem in der chemischen und Schwerindustrie beherbergen. Investitionen in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar sind vorgesehen. Eine ältere Vorstudie hatte ergeben, dass in der Region Windkapazitäten von 1000 MW installiert werden könnten. Die Behörden hoffen, mit einem Windpark der Energiekrise in der Region, die mit häufigen Netzzusammenbrüchen verbunden ist, abmildern zu können.

In ganz Afrika sind nach Angaben der Afrikanischen Windenergievereinigung bisher erst etwa 450 MW elektrische Leistung installiert. Die wichtigsten Windpioniere auf dem Kontinent sind Ägypten, Südafrika, Libyen, Tunesien und vor allem Marokko, an dessen südlicher Küste hervorragend beständige Winde wehen. Neben den Windplänen verfolgen die Behörden in Lagos auch ein Programm zur ländlichen Elektrifizierung auf der Basis von Fotovoltaikanlagen, die den Vorteil haben, dass sie eine Netzanbindung der Dörfer überflüssig machen.