"Wir wissen nicht, wer das getan hat und warum"

Polizisten entschärfen eine "Autobombe" mitten in New York

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Laut New York Times war die explosive Ladung des am belebten Times Square in Manhattan abgestellten SUV schon am Schwelen, bevor die präparierte "Bombe" entschärft werden konnte. Der Bürgermeister kommentierte den Zwischenfall heute morgen mit den Worten:

"Wir haben Glück. Möglicherweise wurde ein sehr tödlicher Vorfall vermieden."

Offensichtlich war der Nissan Pathfinder als Autobombe vorbereitet worden. Ob der Sprengsatz im Wageninneren - 3 Propangasbehälter, wie sie für Barbecue üblich seien, Feuerwerkskörper ( "consumer grade"), Benzinkanister, Uhren, Batterien und elektrischen Kabel - tatsächlich zu einer größeren Explosion hätte führen können, wird im Zeitungsbericht etwas relativiert. Der Bürgermeister bezeichnete demnach das Ensemble als "amateurhaft". Ein Polizei-Sprecher verlautbarte Medien gegenüber, dass die Vorrichtung im Begriff gewesen sei zu explodieren, dies aber nicht funktionierte. Hätte sie funktioniert, so die Einschätzung eines ehemaligen Leiters der Spezialeinheit für Bomben der New Yorker Polizei, so wäre es eher zu einem Brand als zu einer Explosion gekommen.

Im Auto waren Knallgeräusche, ausgelöst wahrscheinlich von den Feuerwerkskörpern, zu hören gewesen, heißt es, auch war entweichender Rauch zu sehen. Dies hatte zunächst ein T-Shirt-Verkäufer beobachtet, dem das mit laufenden Motor und angeschalteten Warnblinklicht hastig schräg eingeparkte Auto aufgefallen war. Polizei- und Feuerwehrkräfte wurden alarmiert, der Times-Square evakuiert, Bomben-Spezialisten schlugen das Heckfenster ein und schickten einen Roboter ins Wageninnere, schildert die Zeitung den Hergang.

Herausgestellt wird, dass man außer dem Sprengsatz noch eine schwarze Metallbox im Wageninneren gefunden habe, die gewöhnlich zur Aufbewahrung von Waffen benutzt werde ("gun locker"), dass die Autokennzeichen nicht stimmen und die hinteren Fenster des Nissan abgedunkelt waren, was die Identifizierung möglicher Insassen durch Beobachtungskameras erschwere. Im Gegensatz zu anderen Meldungen werden offizielle Vertreter damit zitiert, dass sie keine Augenzeugenberichte hätten, die gesehen hätten, wie jemand aus dem Auto gestiegen und geflüchtet sei. Videoaufnahmen aus den umliegenden Geschäften würden erst noch ausgewertet. Bislang habe man keinen Anhaltspunkt dafür, wer der oder die Täter sein könnten.

"We have no idea who did this or why." Michael Bloomberg, Bürgermeister von New York

Das FBI nimmt die Sache sehr ernst, wie der Chef der FBI-Öffentlichkeitsarbeit betont.