Zentralnigeria kommt nicht zur Ruhe

Bombenanschläge lösen Flüchtlingswelle aus

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Unbekannte Attentäter verübten in der Nähe der zentralnigerianischen Stadt Jos, die seit Jahren ein Zentrum ethnischer Auseinandersetzungen ist, Bombenattentate, bei denen mindestens 32 Menschen ums Leben kamen und weitere 74 verletzt wurden. Zwei Bomben explodierten in der Nähe eines belebten Marktes, eine in einem Wohngebiet und eine dritte an einer Straße, die zu einer Moschee führt. Trotzdem scheint es sich beim überwiegenden Teil der Opfer um Christen zu handeln. Auch die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass die Täter gezielt diese Bevölkerungsgruppe treffen wollten.

Nach den Anschlägen kam es in Rukuba, Rikkos, Damisa, Anguldi, Abbatoir und K-Vom zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Volksgruppen, die bis jetzt andauern. An von Jugendlichen errichteten Straßensperren wurden nigerianischen christmas-eve-bombings-deadly-clashes-flare-in-jos&catid=2:lead-stories&Itemid=8: Medien nach zahlreiche Menschen getötet. Viele Häuser sollen in Flammen stehen. Die Polizei spricht dagegen nur von einem Toten und "ein oder zwei" abgebrannten Gebäuden. Trotz Versuchen der Sicherheitskräfte, die Lage zu beruhigen, setzte offenbar auch eine Flüchtlingswelle ein. Insgesamt kamen in der Gegend um Jos im laufenden Jahr bei solchen Auseinandersetzungen weit über 1000 Menschen ums Leben.

Die Anschläge im Plateau State waren nicht die einzigen, die während der Weihnachtsfeiertage in Nigeria geschahen: In Maiduguri, im Norden des Landes, töteten Anhänger der islamistischen Anti-Bildungs-Sekte Boko Haram bei Überfällen auf zwei Kirchen weitere sechs Personen, darunter einen Pfarrer. Eine der Kirchen und ein Pfarrhaus wurden mit Molotowcocktails in Brand gesetzt.

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