OECD warnt vor steigender Arbeitslosigkeit

Warnung vor einer "verlorenen Generation".

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Die OECD warnt vor dem G20-Gipfel in Pittsburgh vor einem Anstieg der Arbeitslosen. Die Regierungen müssten dringend handeln, um die Zahlen aufgrund der Wirtschaftskrise nicht explodieren zu lassen.

Besonders gefährdet seien die jungen Menschen, die am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Man müsse versuchen, keine "verlorene Generation" entstehen zu lassen. Ebenso wichtig sei, die Arbeitslosen nicht in die Armut fallen zu lassen. Schon jetzt seien in den OECD-Ländern 37 Prozent der Menschen, die in einem Haushalt leben, in dem alle arbeitslos sind, arm. Das sei fünfmal höher als bei den Haushalten, wo zumindest eine Person arbeitet.

2010 könnte es, so die OECD, in allen Ländern 57 Millionen Arbeitslose geben, 10 Millionen mehr als zuvor. Deutschland lobt die OECD, weil dank der Förderung der Kurzarbeit die Zahl der Arbeitslosen (offiziell) nur bei 7,7 Prozent liegt, in den OECD-Ländern jedoch bei 8,5 Prozent, bei den europäischen Ländern sogar bei 9,3 Prozent. Die Förderung der Kurzarbeit soll die Arbeitslosenquote um 1 Prozent gesenkt haben. Allerdings gebe es vergleichbare Länder wie Österreich, die Niederlande, Norwegen, Südkorea oder die Schweiz, die Arbeitslosenquoten von unter fünf Prozent haben. Bei der Erwerbsquote ist Deutschland mit 70 Prozent der Arbeitsfähigen nicht sonderlich gut, die Schweiz, Dänemark, Norwegen oder die USA haben eine Quote von 75 Prozent oder mehr haben. Bei der Langzeitarbeitslosigkeit liegt Deutschland hinten. Wer einmal drin ist, hat wenig Chancen, wieder herauszukommen.