Suzlon expandiert

Indischer Windmühlenbauer vedoppelt seine Kapazitäten.

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Um 25 Prozent per annum wird der globale Markt für Windenergieanlagen in den nächsten Jahren wachsen, schätzen Fachleute, und davon will sich der indische Hersteller Suzlon ein gehöriges Stückchen abschneiden. Im Frühjahr hat er den französischen Atomenergiekonzern Avreva im Bieterwettstreit um Repower ausgebootet. Jetzt wird, wie die Nachrichtenagentur afp berichtet, in Inidien ordentlich in die Hände gespuckt: Die Fertigungskapazitäten sollen bis März nächsten Jahres von derzeit 2.700 Megawatt (MW) auf 4.700 MW erhöht werden. Bis zum drauf folgenden Jahr ist eine Erweiterung um weitere 1.000 MW geplant. Ende Oktober hatte Suzlon Aufträge für 4,1 Milliarden US-Dollar in den Büchern stehen. 3.250,55 MW sollen damit installiert werden, etwa 11 Prozent davon in Indien. Bisher hat Suzlon einen Weltmarktanteil von sieben Prozent.

Die indische Regierung fördert mit verschiedenen Maßnahmen die Einführung erneuerbarer Energien. Unter anderem haben Unternehmen die Möglichkeit, 80 Prozent der Installationskosten einer Windenergieanlage im ersten Jahr als Verlust abzuschreiben. Entsprechend waren 2006 bereits 7.000 MW installiert, womit Indien weltweit auf Platz vier hinter Deutschland, Spanien und den USA rangiert.

Mit 12.000 Beschäftigten wurden bei Suzlon allein im dritten Quartal 2007 rund hundert Millionen US-Dollar Profit gemacht, was einem Anstieg von 68 Prozent entsprach. Der Absatz war gar um 77 Prozent gestiegen. Nach Wert seiner Aktien gehört das Unternehmen zu den 25 größten indischen Konzernen. Suzlon-Chef Tulsi Tanti wird auf ein Vermögen von zehn Milliarden geschätzt, womit er zu den reichsten Indern gehört. Noch Mitte der 1990er war er ein kleiner Textilunternehmer aus der Provinz, der sich ein paar Windräder kaufte, um Stromkosten zu sparen.