Marina Weisband will sich aus Piratenpartei-Vorstand zurückziehen

Die 24-Jährige kämpft mit gesundheitlichen Problemen und ihrer Diplomarbeit

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Seit Marina Weisband auf einer Pressekonferenz im Oktober ihre Ansichten über Bildung darlegte, ist die Piraten-Bundesgeschäftsführerin zum wichtigsten personellen Aushängeschild ihrer Partei avanciert: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung gab ihr ein bezahltes Blog und die deutschen Fernsehtalkshows von Markus Lanz bis Harald Schmidt hat sie mittlerweile weitgehend durch. Zuletzt mischte sie bei Maybrit Illner eine politische Altherrenrunde mit dem Vorschlag auf, man solle "statt der Parteienkoalitionen, die vier Jahre lang in Schockstarre vor sich hinwursteln, lieber auf flexible Themenkoalitionen setzen, die die wechselnden Mehrheitsverhältnisse viel besser abbilden".

Auf Twitter, wo sie in den letzten Wochen zunehmend über Erschöpfung und mangelnden Schlaf geklagt hatte, gab Marina Weisband heute bekannt, sie habe "eine schwere Entscheidung getroffen" und werde "aller Wahrscheinlichkeit nach" nicht mehr für den Bundesvorstand kandidieren. Als Gründe dafür nennt sie gesundheitliche Probleme und ihr Diplom als Psychologin, das sie sie innerhalb eines Jahres abschließen möchte.

Weisband will sich ihren eigenen Angaben nach nämlich "nicht auf die gefährliche Schiene des Berufspolitikers begeben, der seine Berufsqualifikation zugunsten seiner politischen Laufbahn aufgibt". Das Vernachlässigen von Bildung zugunsten politischer Ämter führt ihrer Ansicht nach dazu, dass Menschen alles tun, "um in der Politik zu bleiben und genau deshalb haben wir Korruption". Bereits am 14 November hatte die Münsteranerin einen Rat ihrer Mutter offenbart, die sie mahnte, das Studium nicht zu vernachlässigen: "Marina, konzentriere dich auf die Psychologie. Leute werden mal Piraten wählen, mal FDP ... aber verrückt werden sie immer."