E.ON stoppt Pläne zum Bau neuer Kohlekraftwerksblöcke in Kingsnorth

Als Grund wird die Rezession genannt; Umweltschützer jubeln.

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Der Energiekonzern E.ON hat seine umstrittenen Pläne zum Bau zweier neuer Kohlenkraftwerksblöcke im britischen Kingsnorth verschoben - zur großen Freude britischer Umweltschützer. In einem Statement verlautbarte E.ON, dass man das Vorhaben um mehrere Jahre, angegeben wird "um 2016 herum", aufgeschoben habe. Als Grund wird die weltweite Rezession genannt.

Eine Milliarde Euro soll das Projekt kosten, hieß es Anfang März 2008. Zwei neue Einheiten sollten ein veraltetes Kraftwerk in Kingsnorth, eine wahre "Dreckschleuder", ersetzen und ab 2012 1,5 Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Das neue Kraftwerk wurde von E.ON als "sauber" propagiert, weil dafür die ebenfalls umstrittene Sequestrierungstechnik vorgesehen war: Das ausgestoßene Kohlendioxid sollte unter der Nordsee gespeichert werden. Der Konzern hoffte damit auch auf eine finanzielle Unterstützung durch britischen Staatsgelder. Schlagzeilen machte Kingsnorth, das zu einem Schauplatz von Auseinandersetzungen über die britische Klimapolitik wurde, durch teilweise sehr spektakuläre Protestaktionen (siehe Abenteuerspielplatz Kohlekraftwerk).

Der Chef der britischen Greenpeace-Organisation. John Sauven, freute sich denn auch über die "extrem gute Nachricht für das Klima"; die Entscheidung von E.ON, würde die Möglichkeiten, dass jemals ein neues Kingsnorth-Kraftwerk mit unvermindertem Ausstoß gebaut würde, signifikant verkleinern.

"Die Argumente für neue Kohlekraftwerke ('new coal') bröckeln, wenn jetzt auch E.ON einsieht, dass es gegenwärtig nicht wirtschaftlich ist, neue Kraftwerke zu bauen."