Australische Piratenpartei formiert sich

Die für die Registrierung nötige Mitgliederzahl ist bereits überschritten; nächste Woche wird der Vorstand gewählt

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500 Mitglieder braucht es, damit sich eine Gruppierung in Australien als offizielle Partei registrieren lassen kann. Die Webseite der australischen Pirate Party verzeichnet aktuell 1100 Mitgliedschaftsbewerber. Vor ein paar Tagen waren es noch dreihundert. Der sprunghafte Anstieg der Anträge hängt damit zusammen, dass die australischen Piraten - bisher nur eine "Online-Community" - kürzlich ankündigten, dass sie eine offizielle Partei gründen und an den nächsten Parlamentswahlen teilnehmen wollen. Der Wahltermin für die Federal Election steht noch nicht fest, lediglich dass sie vor April 2011 stattfinden muss.

Seit 24. September informiert die PirateParty-Webseite die Öffentlichkeit über anstehende Vorstandswahlen. Am nächsten Mittwoch können die Piraten online über die Zusammensetzung ihres National Council of the Pirate Party of Australia (PPAU) abstimmen. Bewerbungen für den Vorstand - Präsident, Vizepräsident, Schatzmeister etc. - werden noch bis Montag angenommen.

Die Idee zur Gründung einer offiziellen Partei ist nach Aussagen des Piraten-Sprechers Rodney Serkowski vom Erfolg der deutschen Piratenpartei angeregt. Zu den Zielen der sich neu formierenden Partei gehört laut Serkowskis vorrangig der Kampf gegen "Internet-Zensurbestrebungen", verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf umstrittene Internet-Filter, die der australische Kommunikationsminister Stephen Conroy propagiert. Conroy plädiert zudem für die Einführung eines "Three-Strike"-Modells bei Urheberrechtsverstößen. Wie bei den europäischen Piratenparteien geht es auch der australischen PPAU darum, solche Internetsperren-Gesetze für nicht-lizenziertes Filesharing zu verhindern.