Hybrid-Windkraftwerk gegen Energieverlust

Überschüssiger Windstrom wird als Wasserstoffgas gepuffert

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Die Windkraft wird weiter ausgebaut doch ist das Stromnetz noch lange kein "smart grid", in dem konventionell betriebene Kraftwerke zeitnah heruntergeregelt werden sollen, wenn regenerativer Strom in ausreichender Menge ins Netz eingespeist wird. Mit zunehmenden Ausbau der Windenergie werden damit vorerst auch mehr Angebotsspitzen auftreten bei denen mehr Windstrom produziert wird, als gerade gebraucht wird. Damit die Energie nicht verloren geht erprobt der brandenburgische Windanlagen Betreiber Enertrag in Penkun/Uckermark ab nächstem Jahr ein neues Konzept. Anstatt die Anlagen bei Angebotsspitzen herunterzuregeln soll Überschussstrom Wasserstoffgas erzeugen.

Die Konzeptanlage wird als "Hybridkraftwerk" bezeichnet und besteht aus einem Elektroliseur, einer Windkraft-, und einer Biogasanlage. Bei Angebotsspitzen wird der Windstrom H2-Gas freisetzen, das pur verwendet oder mit dem Biogas gemischt werden kann und für das so prinzipiell mehrere Verwendungsmöglichkeiten bestehen. Es kann zeitversetzt verstromt werden, so können Windräder auch bei Flaute indirekt Windstrom liefern. Oder es kann mit dem Biogas gemischt in das Erdgasnetz eingespeist werden. In der Zusammensetzung entspricht es dann in etwa dem in Deutschland früher eingesetzten Stadtgas das in Berlin noch bis in die 90er Jahre eingesetzt wurde, aber ohne das damals gefürchtete Kohlenmonoxid zu enthalten. In Brandenburg sollen 2020 27 Mrd. Kilowattstunden Strom per Windkraft ins Netz gehen, mehr als die Braunkohlenkraftwerke in der Lausitz produzieren.