Regierung und Unternehmen sollen Pakt bis zur Wahl geschlossen haben

Nach Informationen der Financial Times droht nach der Wahl eine Entlassungswelle.

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Während die Regierung Hoffnung verbreitet, dass das Tal der Wirtschaftskrise wahrscheinlich bereits durchschritten sei, könnte für viele nach den Wahlen eine böse Überraschung anstehen. Nach Informationen der Jobabbau-Kahlschlag-kommt-nach-der-Wahl/557336.html: Financial Times soll es zwischen Regierung und Industrie ein Stillhalteabkommen geben, erst nach der Wahl Stellen abzubauen.

Bislang fördert die Regierung mit Milliarden Euro die Kurzarbeit, die, so heißt es, bislang vermieden habe, dass viele Menschen in die Arbeitslosigkeit rutschen. Versprochen wurde auch, dass damit den Unternehmen geholfen werde, ohne Entlassungen über die Krise zu kommen. Wenn es das Stillhalteabkommen wirklich geben sollte, dient es ebenso den Regierungsparteien, die Wahlen zu überleben, wie den Unternehmen, die auf eine Regierung unter der Führung der Union setzen.

Von mehreren Spitzenmanagern will die FTD erfahren haben, dass der Pakt, Massenentlassungen hinauszuschieben, bis zum Wahltag gelte. "Deutschland ist momentan vor Veränderungen sicher. Aber nach der Wahl wird sich die Botschaft ändern. Das ist ganz normal", sagte Hakan Samuelsson, Vorstandschef des Münchner Dax-Konzerns MAN der FTD. Besonders im Maschinenbau und in der Automobilindustrie bestünden Überkapazitäten. Die Wirtschaftszeitung will aber nicht der Überbringer schlechter Nachrichten sein, auch wenn der Titel des Artikels "Kahlschlag kommt nach der Wahl" anderes verheißt. "Top-Ökonomen" würden einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 5 Millionen bis 2011 ausschließen, der Aufschwung in der zweiten Hälfte des Jahres werde stärker als bislang erwartet ausfallen. Freilich wissen wir aus der jüngsten Vergangenheit, dass auch ein Aufschwung nicht bei jedem ankommen muss.

Futter dürfte die Nachricht, falls sie denn stimmen sollte, für die Oppositionsparteien sein. Es wäre ein Armutszeugnis, wenn die schwarzrote Regierung glaubt, sich mit solchen Tricks, die den Staatshaushalt noch weiter belasten, über den Wahltag retten zu müssen.