Tausende kolumbianische Killer sollen es auf Chavez abgesehen haben

Oppositionsführer soll 25 Millionen Dollar Kopfgeld für denjenigen ausgelobt haben, der den venezolanischen Präsidenten Chavez tötet.

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Iran, das über eigene Uranvorräte verfügt und gerade Aufregung verursacht, weil die iranische Führung die Existenz einer weitere Wiederaufbereitungsanlage öffentlich gemeldet hat, unterstützte Venezuela bei der Suche nach Uran. Und angeblich besitzt Venezuela nicht nur große Öl- und Gasressourcen, sondern auch viel Uran. Bergbauminister Rodolfo Sanz sprach von "bedeutenden Uranreserven".

Ob Venezuela dem Iran Uran liefern will, ist nicht klar, die venezolanische Regierung hat jedenfalls schon zuvor angekündigt, für die Zukunft auch auf Atomenergie setzen zu wollen – angeblich zu friedlichen Zwecken und möglicherweise mit der Hilfe Russlands.

Iran und Venezuela werden von den USA kritisch beäugt, auch wenn sich nach Bush einiges gewandelt hat, unter dem vermutlich die gegen den venezolanischen Präsidenten Chavez Putschenden unterstützt wurden. Der Pusch ging allerdings in die Hose, seitdem ist das Verhältnis zwischen den USA und Venezuela gespannter denn je.

Jetzt hat al-Dschasira ein Video veröffentlicht, in dem ein Mitglied einer paramilitärischen Gruppe aus Kolumbien, wo die USA gerade höchst umstrittene Militärbasen einrichten, erklärt, dass 2.500 Paramilitärs aus Kolumbien unterwegs seien, um den Präsidenten Chavez zu töten. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Manuel Rosales, der Chavez unterlegen war, habe dem Killer bei einem geheimen Treffen 1999 25 Millionen Dollar Kopfgeld versprochen, so Geovanny Velasquez Zambrano, die paramilitärische Gruppe habe den Auftrag übernommen.

Die Spannungen zwischen Kolumbien und Venezuela haben sich in den letzten Monaten, vor allem wegen der US-Militärbasen, zugespitzt. Der Bericht des Paramilitärs – Kolumbiens Präsident hängt eng mit den rechten bewaffneten Gruppen zusammen – gießt Öl aufs Feuer und kommt Chavez natürlich gelegen, der schon seit Jahren behauptet, dass es ein kolumbianisches Komplott gebe, ihn zu ermorden, da er politisch durch Wahlen nicht von der Macht gebracht werden kann.

Manuel Rosales, der bis 2008 Gouverneur der Provinz Zulia war und nach Chavez den Putsch gegen ihn unterstützt haben soll, hält sich gegenwärtig in Peru auf. Dort hatte er Unterschlupf gesucht, nachdem ein Haftbefehl wegen ungesetzlicher Bereicherung, also Korruption, während seiner Amtszeit ausgestellt worden war.

Die staatliche Presseagentur ABN, die auch auf das Video verweist meldet, die Zeitung El Nuevo Herald habe ein Geständnis eines früheren Militanten aus Kolumbien, nach dem Rosales Todesschwadronen zur Tötung von Chavez ausgeschickt habe. Der Zeuge ist ebenfalls Zambrano, der zu 40 Jahren Gefängnis wegen Massakers an Kolumbianern verurteilt wurde. Auf ihn sollen im Gefängnis Anschläge ausgeführt worden sein, nachdem er das Geständnis gemacht hat. Schon 2003 sind erste Hinweise auf eine solche Verschwörung bekannt geworden.