US-Regierung setzt auf Atomenergie

Neben neuen 1000-MW-Reaktoren wird auch die Entwicklung und der Bau von kleinen Reaktoren gefördert, um an der Spitze der Atomtechnik zu stehen

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Die US-Regierung setzt weiterhin auf den Atomstrom. Erst kürzlich wurde nach Jahrzehnten wieder ein neuer Reaktortyp, der AP1000 von Westinghouse, genehmigt. Die Zulassung von zwei neuen Reaktoren durch Atomsicherheitsbehörde NRC steht noch aus, wird aber erwartet. Den Bau der Reaktoren im AKW Alvin W. Vogtle Electric Generation Plant in Burke, Georgia, wo bereits zwei Westinghouse-Reaktoren Ende der 1980er Jahre ans Netz gingen, fördert die US-Regierung mit einer Garantie in Höhe von 6,4 Milliarden Euro.

Das US-Energieministerium fördert nun aber auch die Entwicklung von kleinen Atomreaktoren (SMRs), um den "industriellen Spitzenplatz bei den CO2-armen Energietechniken der nächsten Generation zu stärken und die Atomindustrie des Landes neu zu starten", so die Pressemitteilung vom letzten Freitag. Dass auch in den USA weiter ein Endlager für den Atommüll fehlt, darüber spricht man beim Neustart der Atomindustrie lieber nicht, der auch als Wahlkampfmunition lanciert wird.

Mit 40 Millionen US-Dollar fördert die US-Regierung die Entwicklung und die Lizenzierung von SMS-Reaktoren fördern, die etwa ein Drittel der Größe der üblichen Reaktoren haben. Man hofft, dass die kleineren Reaktoren nicht nur sicherer sind, sondern auch leichter platziert und billiger gebaut und betrieben werden können. Babcock hat beispielsweise einen modularen Reaktortyp entwickelt, einen 45-MW-Reaktor will [NuScale::http://www.nuscalepower.com/index.php] auf den Markt bringen.

Zudem hofft Energieminister Steven Chu, dass damit Tausende von Arbeitsplätzen entstehen könnten, wenn die Reaktoren weltweit exportiert würden und man mit diesen an der Spitze des "globalen Wettlaufs der sauberen Energie" gelange. Man könne die kleinen Reaktoren in den USA produzieren, sie zu den Standorten transportieren und dort "plug and play" in Betrieben nehmen. Mit dem Geld sollen zwei SMS-Prototypen gefördert werden. Man hofft, dass diese bis 2022 ans Netz gehen können.