Die staatliche KfW hat noch am Montag 300 Millionen Euro an die Pleite-Bank Lehman überwiesen

Der Bankvorstand entschuldigt sich mit einem technischen Fehler, wahrscheinlich wird der Verlust für den Steuerzahler noch höher.

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Während die Notenbanken nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers weitere Hunderte von Milliarden in den Markt pumpen, um das internationale Finanzsystem zu stabilisieren, wurde gestern bekannt, dass die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) noch am Montag so wagemutig oder dumm war, der bekanntermaßen schon in der Insolvenz befindlichen Investmentbank ( Finanzkrise bedroht das weltweite Finanzsystem noch 300 Millionen Euro überwiesen hat.

Es sei eine fehlerhafte Überweisung gewesen, hieß es seitens der Bank, die von einem "miitleren dreistelligen Millionenbereich" sprach. Die KfW hatte mit Lehman Geschäfte mit Wertpapieren und Finanzmarkttermingeschäften (Swap) gemacht, musste aber schon zuvor in die durch Spekulationen angeschlagene IKB Milliarden investieren, die nun an den US-Finanzinvestor Lone Star verscherbelt werden soll. Gefürchtet wird allerdings, dass die Banker der KfW bei Lehman nicht nur 300 Millionen an Steuergeldern möglicherweise unwiderruflich versenkt haben werden, sondern dass es noch einige hundert Millionen mehr werden könnten. Dem Verwaltungsrat der KfW sitzt Bundeswirtschaftsminister Glos (CSU) vor. Das Bundesfinanzministerium sprach von einem "ärgerlichen Fehler". Der Verwaltungsrat wird sich heute des Themas annehmen, eigentlich sollte über die über 9 Milliarden gesprochen werden, die dem Steuerzahler die Finanzabenteuer der IKB-Banker gekostet haben. Gregor Gysi äußerte den zutreffenden Kommentar: "Futsch sind se. Tolle Experten, die da sitzen."