Die Aufklärung siegt, die religiösen Menschen sterben aus

US-Wissenschaftler sagen anhand physikalischer Methoden das allmähliche Verschwinden der religiösen Menschen voraus

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Oft wird gesagt, dass es bis vor kurzem nicht nur eine Renaissance der Atomkraft, sondern auch eine der Religion gebe. Aber vielleicht schreitet die Aufklärung doch zumindest in einigen Ländern voran. Nach einer Studie von Mathematikern und Physikern aus den USA könnte in manchen Ländern Religion bald ausgestorben sein.

Die Wissenschaftler haben Methoden für die Analyse von dynamischen nichtlinearen Systemen und Perturbationstheorien angewandt, um die Konkurrenz von religiösen und nichtreligiösen Gruppen in einigen Ländern zu untersuchen, Menschen, die sich keiner Religion zuordnen, gibt es in vielen Ländern, selbst in God's own Country, immer mehr. Selbst wenn Gruppen relativ in sich geschlossen sind, reichen ein paar Beziehungen zu äußeren Einflüssen, um diese so zu beeinflussen, dass sie aussterben.

Nach den Berechnungen der Wissenschaftler würden in den herangezogenen 85 Regionen der Welt die Religionen über die Zeit hinweg aussterben, wenn der (soziale, wirtschaftliche, politische etc.) Nutzen der Abkehr von der Religion größer ist als der, einer Religion anzuhängen. Gruppen, die größer sind, werden attraktiver, sich ihnen anzuschließen, so die Hypothese. Das ist einleuchtend, fragt sich nur, ob man den religiösen Glauben wirklich anhand physikalischer Methoden analysieren und dessen Verschwinden oder Verstärkung damit vorhersagen kann. Oder wie man den Nutzen erkennen soll, den die Anhängerschaft an eine Religion oder die Ablehnung der Religion gewährt.

In einer Studie, die die Wissenschaftler auf dem März-Treffen der American Physical Society in Dallas vorgestellt haben, wollen sie aus den Daten von Australien, Finnland, Irland, Kanada, den Niederlanden, Neuseeland, der Schweiz, der Tschechischen Republik und Österreich, von denen Zahlen über die Verteilung religiöser Zugehörigkeit gibt. In allen Ländern würde die Zugehörigkeit zu einer Religion allmählich ausssterben. In den Niederlanden sagen schon jetzt 40 Prozent, sie würden keiner Religion anhängen, in der Tschechischen Republik, offenbar der Hort des Atheismus oder der religiösen Indifferenz, behaupten dies bereits 60 Prozent.