Sturm verschont BP vermutlich

Erster tropischer Wirbelsturm der Saison im Golf von Mexiko, aber Meteorologen sehen keine Gefahr für BP

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Wie es aussieht, wird der erste tropische Sturm der Atlantik-Saison, der den Golf vom Mexiko berührt, BPs Ölsammler vor der US-Küste weitgehend verschonen. Das Zentrum des Sturms wird sich nach den Vorhersagen der US-amerikanischen Wetterfrösche von der NOAA ( National Ocean Atmosphäre Administration) von Yukatan kommend nordwestlich bewegen und am Donnerstag südlich der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze wieder auf Land treffen. Danach wird er mit ziemlicher Sicherheit sich schnell abschwächen, denn diese Stürme beziehen ihre Energie aus den großen Mengen Wasserdampf, die in ihrem Zentrum aufsteigen, so lange sie sich über warme Wasseroberflächen bewegen.

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Vorhersage für die Position des tropischen Wirbelsturms im Golf von Mexiko bis Mitte der Woche. BPs havariertes Bohrloch befindet sich im Nordosten des Golfs unweit der kleinen Halbinsel, die oben rechts auf der Karte zu sehen ist. (Bild: NOAA)

Damit kommt BP diesemal noch einmal glimpflich davon. Im Westen des Golfs mussten hingegen einige Bohrplattformen vorsorglich evakuiert werden. Die Hurrikan-Saison zieht sich allerdings noch bis in den Herbst hinein und NOAA hat für dieses Jahr überdurchschnittliche viele Stürme vorhergesagt. Tropische Wirbelstürme werden im Atlantik und der Westküste Nordamerikas ab einer Windgeschwindigkeit von 119 Kilometer in der Stunde Hurrikane genannt. Vor der Ostküste Asiens spricht man hingegen von Taifunen, im indischen Ozean hingegen von Zyklonen.

Nach einem Bericht des US-Fernsehsenders ABC tauscht BP gerade die Schiffe aus, die sich um sein leckes Bohrloch in 1.500 Metern Tiefe kümmern. Das Unternehmen bereite sich auf schwere Stürme vor.

In diesem Zusammenhang berichtet ABC, dass derzeit rund 25.000 Barrel Öl aufgefangen werden können (ein Barrel ist ein 159-Liter-Fass). Das geschehe mit zwei Schiffen, wobei das eine in der Lage sei, 15.000 Barrel Öl von Wasser und Gas zu trennen, so dass es per Tanker fortgeschafft werden kann. Weitere 10.000 Barrel Öl würden täglich auf einem zweiten Schiff verbrannt. Nach den letzten offiziellen Schätzungen treten täglich 35.000 bis 60.000 Barrel Öl in 1.500 Metern Tiefe aus.