Trump behält sich Anfechtung des Wahlergebnisses vor

In der dritten und letzten Fernsehdebatte meint der Milliardär, Clinton hätte wegen der strafrechtlichen Relevanz ihres Umgangs mit dienstlichen E-Mails eigentlich gar nicht kandidieren dürfen

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Gestern fand im Glücksspiel- und Unterhaltungszentrum Las Vegas die dritte und letzte Fernsehdebatte zur US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 statt. Einen "drug test", wie Donald Trump ihn am Montag für Hillary Clinton gefordert hatte gab es vor dem Duell nicht. "Drugs" steht im Englischen nicht nur für illegale Drogen, sondern auch für legale Medikamente - zum Beispiel solche gegen Epilepsie. Um die könnte es Trump, der den Gesundheitszustand Clintons immer wieder thematisiert, in seiner Forderung eher gegangen sein als um illegale.

Bild: Fox News

Auf die Frage des Moderators, auf was die beiden Kandidaten bei der Nominierung von Supreme-Court-Richtern achten würden, trug Clinton ihre bekannte Haltung zu Abtreibung und Schwulenehe vor, während Trump meinte, sie werde Richter wählen, die das Recht auf Waffenbesitz sehr stark einschränken würden. Die Ex-Präsidentengattin verlautbarte darauf hin, sie stehe zwar zum Zweiten Verfassungszusatz (der den Amerikanern dieses Recht garantiert), sei aber auch dafür, dass nicht jeder eine Waffe tragen soll und dass dies stärker kontrolliert werde.

Trump erinnerte daraufhin an ein Supreme-Court-Urteil, in dem sich die Richter auf den Zweiten Verfassungszusatz beriefen und über das sich die ehemalige Außenministerin öffentlich ärgerte, worauf hin diese von Kindern sprach, die durch Schusswaffen verletzt wurden. Der Milliardär, der stolz seine Unterstützung durch den Waffenbesitzerverband NRA erwähnte, konterte diese Beispiele mit einem Hinweis auf Chicago: Diese Stadt habe die strengsten Waffengesetze der USA, aber trotzdem ein massives Gewaltproblem.

Trump will Abtreibungsfragen auf Ebene der Bundesstaaten entscheiden lassen

Zur Abtreibungsfrage meinte Trump, er werde Richter nominieren, die diese Frage den Bundesstaaten überlassen. Eine Kompromissposition, die anscheinend weder religiöse Wähler im Süden und im Herzland noch eher säkulare im Westen oder im Nordosten verschrecken soll, für die ein Schwangerschaftsabbruch kein Glaubensproblem ist. Clinton meinte dazu, man könne Frauen nicht vorschrieben, ob sie ein Kind austragen.

In der Einwanderungsfrage arbeiteten beide Kandidaten mit Human-Interest-Beispielen: Trump erzählte von vier Müttern im Publikum, deren Kinder von illegalen Einwanderern brutal getötet wurden und dass das über die mexikanische Grenze ins Land geschmuggelte Heroin selbst in New Hampshire noch eines der Hauptprobleme des Bundesstaates ist, weshalb seine erste Amtshandlung als Präsident die Deportation von Gewaltverbrechern ohne legalen Aufenthaltsstatus sein werde.