"Israel ist der einzige Abwehrschild gegenüber dem extremistischen Islam"

Die israelische Regierung und Ajatolla Khamenei schüren den Konflikt

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Die Welt heizt sich auf, die Konflikte im Nahen Osten, in der Ukraine oder zwischen den USA und China scheinen kaum wirklich lösbar zu sein. In den letzten Tagen hat sich erneut der Konflikt zwischen Russland und den USA bezüglich Syrien zugespitzt. Während Moskau das Assad-Regime, das an Boden verliert, weiter mit Waffen unterstützt und womöglich plant, die eigene Truppenpräsenz dort zu verstärken, hat Washington Bulgarien veranlasst und Griechenland aufgefordert, für russische Transportflugzeuge den Überflug zu sperren, sowie Moskau vor einer weiteren Eskalation gewarnt (USA-Russland-Konflikt über Syrien).

Wenig verwunderlich hat inzwischen Iran den russischen Flugzeugen Transitrechte gewährt, was die amerikanischen Anstrengungen ins Leere laufen lässt.

Bislang haben wir immer wieder von der ukrainischen Regierung oder transatlantischen Lobby-Organisationen wie dem Atlantic Council gehört, dass die Ukraine das letzte Bollwerk vor der "russischen Aggression" oder, wie Präsident Poroschenko auch gerne sagt: "dem Feind" ist (Ukraine: Der gute Westen gegen das böse Russland). Deswegen, so der Tenor, müsse die Ukraine bedingungslos als westliche Vorhut unterstützt werden, ansonsten drohten die Sicherheit, der Frieden und die westlichen Werte baden zu gehen.

Jetzt versucht sich auch die israelische Regierung auf ähnliche Weise zu positionieren. Nach dem Gespräch mit EU-Präsidenten Tusk und vor dem Abflug des israelischen Regierungschefs Netanjahu nach Großbritannien forderte er die EU auf, sie solle aufhören, "Israel unter Druck zu setzen und anzugreifen". Das Land sei "die einzig wirkliche Verteidigung, die Europa gegen die ansteigende Flutwelle des radikalen Islam hat".

Netanjahu hatte erst gerade deutlich gemacht, dass Israel keine Flüchtlinge aus Syrien oder dem Irak aufnehmen will. Die israelische Regierung kritisiert überdies scharf die Atom-Vereinbarung mit Iran, da dadurch das Land, das als besondere Bedrohung gesehen wird, mit der Lockerung der Sanktionen wirtschaftlich besser dastehen wird und sich weiter aufrüsten könnte. Man unterstellt auch, dass Iran trotz der Vereinbarung weiter Atomwaffen entwickeln wird. Für Schock sorgte die Ankündigung des russischen Präsidenten Putin kurz nach dem Bekanntwerden, dass eine Einigung mit dem Iran darüber erzielt wurde, dass Russland das Luftabwehrsystem S-300 an den Iran liefern und darauf dringen will, dass das Waffenembargo möglichst schnell aufgehoben wird.