2011 nach der Nasa das neuntwärmste Jahr

Grafik: NASA Earth Observatory, Robert Simmon

Für die nächsten Jahre wird aufgrund von El Niño und verstärkter Sonnenaktivität wieder stärkerer Temperaturanstieg erwartet

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2011 war auf der Hitliste der Klimaerwärmung kein Rekordjahr, nach dem Bericht des Goddard Institute for Space Studies (GISS) der Nasa war es weltweit das neuntwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1880. Allerdings wird der Trend bestätigt, dass die Klimaerwärmung voranschreitet. Neun der zehn wärmsten Jahre gab es seit 2000, das einzige Top-Ten-Jahr im 20. Jahrhundert war 1998. 2011 war die weltweite Durchschnittstemperatur um 0,51 Grad Celsius wärmer als der Durchschnitt im 20. Jahrhundert.

Die Klimaerwärmung schickt die Temperatur nicht kontinuierlich nach oben und natürlich auch nicht überall im selben Maße. Es gibt eine hohe Variabilität, weswegen es wichtig sei, die Temperatur über längere Zeiten zu beobachten, um Trends feststellen zu können. GISS-Direktor James Hansen hält fest, dass sich trotz der abkühlenden Einflüsse wie den starken La-Niña-Effekt oder die geringe Solaraktivität während der letzten Jahre der Trend zu höheren Temperaturen fortsetze. Für die nächsten Jahre sieht Hansen allerdings wieder einen Temperaturanstieg durch die zunehmende Sonnenaktivität und den El-Niño-Effekt voraus.

Grundsätzlich bestätigt werden die Daten des GIIS auch von denen des britischen Met Office Hadley Centre und des National Climatic Data Center der US-amerikanischen NOAA, allerdings sind sie nicht identisch. So war 2011 - zusammen mit 1997 - nach den Messwerten der NOAA und des Met Office - das elftwärmste Jahr, das neuntwärmste nur im Hinblick auf die Temperatur nahe über dem Erdboden. Alle 11 Jahre des 21. Jahrhunderts gehören zu den 13 wärmsten während der letzten 132 Jahre. Aufgrund von La Ninñ sei der Temperaturanstieg global begrenzt gewesen und wurde 2011 zum zweitkältesten Jahr im 21. Jahrhundert.

1880 lag die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre noch bei etwa 285 ppm (Teilchen pro Million), 1960 war sie nach den GISS-Messungen bereits auf 315 ppm angestiegen. Jetzt ist bereits über 390 ppm gewachsen und nimmt mit einer sich beschleunigen Geschwindigkeit zu.

Die NOAA konstatiert, 2011 sei für Klimaextreme wie Hitzewellen, Tornados, Niederschläge oder Überschwemmungen ein Rekordjahr gewesen. Regional war 2011 nach der Durchschnittstemperatur über dem Festland der USA zwar nur das 23wärmste Jahr mit 0,56 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Die Niederschläge waren national im Durchschnitt normal, aber es gab Rekorde sowohl bei den Niederschlägen als auch bei den Dürren. In Frankreich war 2011 das wärmste Jahr seit 1900, in Großbritannien das zweitwärmste Jahr, in Deutschland gehörte es nach den noch vorläufigen Ergebnissen des DWD zu den fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Messungen (2011: April und November sorgten für Wärme).

Nach der Vorhersage des britischen Met Office ist zu erwarten, dass 2012 zu den zehn wärmsten Jahren gehören wird. Erwartet wird, dass es um 0,48 Grad Celsius (0,34-0,62) wärmer als der langjährige Durchschnitt (1961-1990) von 14,0 Grad sein wird. Der Deutsche Wetterdienst konstatiert eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen eher warmen Winter und ein ebenso eher warmes Frühjahr.