You are fired!

Stellvertretender Regierungssprecher kritisiert Bezeichnung "Drohnenmord"

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Demnächst gebietet der prominente Pussygrabber "The Donald" über eine Flotte an Mordrobotern, die seit einem Jahrzehnt in jedem Winkel der Erde Zielpersonen liquidieren. Nunmehr hat der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter den Journalisten Tilo Jung gebeten, nicht mehr von "Drohnenmorden" zu sprechen.

Juristisch vermag eine solche Verbalkastration nicht zu überzeugen. Von "Mord" spricht man, wenn bei einer Tötung eines der in § 211 Strafgesetzbuch genannten Merkmale erfüllt ist.

So wird ein Mord mit der Folge einer lebenslänglichen Haft etwa dann angenommen, wenn die Tat "heimtückisch" begangen wurde. Dies ist bei fliegenden Heckenschützen unzuweifelhaft der Fall:

Im Science Fiction-Film Terminator (1984) hatte man noch die Chance, den Mordroboter von einem Irrtum zu überzeugen oder sich sportlich einem Duell Mensch-gegen-Maschine zu stellen. Dreißig Jahre später sieht oder hört man seinen robotischen Killer nicht, wenn er seine Hellfire-Rakete aus bis zu 8 km Entfernung abfeuert. Diskussionen darüber, dass man nur das Opfer einer Namensverwechslung oder eines unsubstantiierten Verdachts geworden war, sind im Gegensatz zum dystopischen Fantasy-Film Brazil (1985) nicht mehr möglich.

Tötung mittels Hellfire-Rakete erfüllt auch das Mordmerkmal "mit gemeingefährlichen Mitteln", denn durch den Einschlag werden regelmäßig auch umstehende Personen getötet - statistisch 28 Personen pro Zielperson. Auf diese Weise hat Medienliebling Obama inzwischen auch mehrere Hundert Kinder in den Tod befördert.

Auch das Mordmerkmal "niedrige Beweggründe" wird man zu prüfen haben, denn die Begründungen für die Tötungsbefehle gegen mutmaßliche Terroristen sind häufig äußerst vage, höflich formuliert. Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehörte bis zum Drohnenprogramm übrigens das Recht auf einen fairen Prozess.

Jemanden zu "drohnen" war auch die Redewendung, mit der Medienliebling Hillary Clinton die Liquidierung von Julian Assange vorschlug. Von The Donald kennt man bereits die Formulierung, die schon Arnold Schwarzenegger zu sagen pflegte: "You are fired!"

Der stellvertretende Pressesprecher Georg Streiter ist ein Experte für große Rhetorik. So kreierte der einstige Boulevardjournalist für die BILD-Zeitung die Schlagzeile "Wir sind Papst" und arbeitete dann für "Dr." Silvana Koch-Mehrin. Offen ließ Streiter, wie man das willkürliche Töten mit Killerdrohnen vornehm bezeichnen soll.