Referendum: Italien sagt "No!"

Ministerpräsident Renzi tritt kurz nach den ersten Hochrechnungen zurück

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Auch in Italien ist Sieg und Niederlage einer hoch gewerteten Abstimmung schnell bekannt: Das "Nein überrollt Renzi", meldet La Repubblica schon bald nach Mitternacht. Um 23 Uhr schlossen die Wahllokale für das Verfassungsreferendum. Etwa 90 Minuten später gab der Premierminister seinen Rücktritt bekannt:

"Ich habe verloren. Meine Regierung endet hier. Der Stuhl, der kippt, ist der meinige."

Knapp unter 60 Prozent (59,5 Prozent) stimmten laut den mitternächtlichen Hochrechnungen gegen die Verfassungsänderung. Für die Änderung, die von Befürwortern und Gegnern als bedeutsamer Wechsel mit großen Auswirkungen auf Italien dargestellt wurde und von Angst vor wirtschaftlichem Chaos begleitet war, stimmten rund 40 Prozent.

Die Wahlbeteilung lag nach ersten Schätzungen bei 68%.

Es ist noch kein amtliches Ergebnis, aber die Niederlage steht fest und ist längst in der Welt verbreitet. Renzi musste Wort halten, er hatte zuvor seinen Posten als Regierungschef vom Ausgang des Referendums abhängigig gemacht. Die Bewegung Cinque Stelle kündigte an, eine neue Regierung vorzubereiten. Es folgt das politische Chaos?