Die Theorie der Gedankeninfektion und die Tragödie von Heaven's Gate

Wie verbreiten sich Überzeugungen?

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Aaron Lynch, ursprünglich ein Physiker, hat mit "Thought Contagion" eines der ersten Bücher über die neue Theorie der Memetik geschrieben, die viele Anhänger in der Cyberkultur besitzt. Angeregt von Richard Dawkins, der in seinem Buch "Das egoistische Gen" den Begriff des Mems in Analogie zu dem des Gens geprägt hat, sucht Lynch die Idee, daß Menschen als Wirte von Memen infiziert werden, plausibel zu machen. Gerade die apokalyptischen neuen Sekten könnten ein gutes Beispiel für die Ausbreitung von Memen sein, die mitunter ihrem Wirt töten. Aaron Lynch diskutiert in seinem Beitrag den Fall der Sekte Heaven's Gate, deren Mitglieder glaubten, daß mit dem Kometen Hale-Bopp ein UFO gekommen sei, das sie zu einer anderen Welt mitnehme. Um die Reise in den nächsten Level anzutreten, mußten sie in einem Massenselbstmord ihre irdischen "Container" töten.

Die Theorie der Gedankeninfektion entsteht aus der Umdrehung der uralten Frage, wie Menschen zu ihren Überzeugen kommen, indem sie danach fragt, wie Überzeugungen Menschen finden. Manche Überzeugungen bringen ihre Anhänger dazu, mehr Kinder zu haben, andere führen zu einer besseren Nachahmung seitens der Kinder. Manche Überzeugungen lassen ihre Anhänger diese ihren Freunden übertragen, und wieder andere schrecken davor ab, sie mitzuteilen. Wenn Überzeugungen eine solche aktive Rolle bei der Anwerbung von neuen Anhängern spielen, werden sie mit dem neuen Namen Meme bezeichnet. Das ist ein Begriff, der sich vor 20 Jahren aus der Evolutionsbiologie entwickelte. Manche Überzeugungen führen ihre Weitergabe besser herbei, und es sind diese, die sich eher durchsetzen, indem sie eine breite Vorherrschaft erreichen. Wenn man von diesem evolutionären Ansatz ausgeht, erreicht man ein wissenschaftliches Verständnis von Phänomenen, die ansonsten wie zufällige kulturelle Strömungen erscheinen. Die neue Theorie wird Memetik genannt, ein vertrauter Begriff für diejenigen, die Richard Dawkins, Douglas Hoftstadter und Daniel Dennett schätzen.

Ein Beispiel unter dem Titel von familiären Werten ist der Glaube, daß manche häuslichen Arbeiten "männlich" und andere "weiblich" seien. Wenn man diese Vorstellungen besitzt, steht man unter dem Druck, sich schnell umzutun und zu heiraten, weil alleine zu sein bedeutet, daß Männer kochen und Frauen Nägel einschlagen müssen. Daher sind diese traditionellen Rollenbeschränkungen ein Anlaß, schneller zu heiraten, und in der Folge beginnt man auch schneller, Kinder zu haben und sie aufzuziehen. Mit jeder weiteren Generation, wird die Wirtspopulation ein wenig zahlreicher. Und über Hunderte von Generationen hinweg wird dadurch ein Mem, das zu erst selten war, zu einen mehrheitlichen Phänomen.

Ein gutes Beispiel aus dem Bereich der Religion ist die Vorstellung, der Verbreitung des "Wortes" eine mystische Bedeutung zu verleihen, wie das im Johannes-Evangelium der Fall ist: "Am Anfang war das Wort, und das Wort war mit Gott, und das Wort war Gott." Natürlich breitet sich der Glaube mit größerer Macht aus, wenn man seinen Anhängern erzählt, daß die Verbreitung des Wortes bedeutet, Gott selbst weiter zu geben. Schreibt man das "WORT" groß, so ist es kein Wunder, daß das Bibelwissen selbst in einer modernen Wissensgesellschaft eine große Verbreitung erfährt.

Ein anderes vertrautes Mem aus dem Bereich der Religion ist die Vorstellung, daß Ungläubige in der Hölle Qualen erleiden werden. Diese Vorstellung bringt die Anhänger dazu, ihren Glauben an Freunde und Verwandte weiter zu geben, damit sie nicht voneinander getrennt und diese auf alle Ewigkeit bestraft werden. Wenn man noch die Vorstellung hinzufügt, daß "das Ende nahe ist", erhält man eine Kombination, die Anhängern vermittelt, sich zu "beeilen" und das Wort zu verbreiten. Zusammen mit der Idee, daß man seinen Nächsten wie sich selbst lieben soll, erweitert die Zahl der Menschen über die Familie und Freunde hinaus, um deren Erlösung man sich kümmern muß, und schließt letztlich jeden ein. Das beschleunigt natürlich die Weitergabe des Glaubens noch weiter.

Es gibt noch viele andere Meme, die die missionarische Wirkung von Himmel und Hölle verstärken. Sie haben sich so entwickelt, daß sie sich in einer synergetischen Kombination verbreiten. Ein ziemlich subtiles Mem, das den Nicht-Wirten in den USA oft die Drohung der Hölle vermittelt, ist die den evangelischen gemeinsame Vorstellung, sich nur als "Christ" anstatt als jemanden zu sehen, der "katholisch" oder "lutheranisch" ist. Sich nur einen Christ zu nennen, klingt friedlich, aber in vielen Kontexten schließt das stillschweigend ein, daß jeder, der eine konfessionellen oder "religiöse" Bezeichnung benutzt, kein Christ und daher der Verdammung anheimgegeben ist. Das mag dazu beigetragen haben, daß die Zahl der Amerikaner, die sich lediglich als "Christen" bezeichnen, in den letzten Jahrzehnten schnell gestiegen ist.

Bei Heaven's Gate und anderen neuen Sekten geschieht das Gewinnen von Anhängern normalerweise nicht so subtil, aber es wird oft vom Glauben beschleunigt, daß für die Anhänger "die Zeit zu Ende geht", um alle Menschen zu konvertieren, um die sie sich sorgen. Wer an das Jüngste Gericht glaubt, wird daher diejenigen, die das nicht tun, mit einer ähnlichen Überzeugungskraft versuchen, auf ihre Seite zu ziehen. Ein wichtiger Faktor bei der Gedankeninfektion hinter den sensationellen ideologischen Ereignissen ist, daß sich der Glaube an den Jüngsten Tag um Kometen, Eklipsen und Jahrtausendwenden rankt.

Der Glaube, daß "das Ende nahe sei", kann einige seiner Wirte sogar zur Überzeugung bringen, daß "wir das Ende beschleunigen müssen", wie das bei Heaven's Gate, unlängst bei der japanischen AUM-Sekte, der "Branch Davidian" von Waco, Texas, und anderen der Fall war. Wenn das Ende droht und die Gläubigen dabei eine bestimmte Rolle spielen, bleibt schließlich nur ein kleiner geistiger Schritt zur Vorstellung, daß die Gläubigen die Aufgabe haben, mit dem Ende wirklich zu beginnen. Doch die Vorstellung einer für die Gläubigen während der Endzeit reservierten Rolle läßt diese glauben, daß ihr Status als Gläubige ihnen ein besonderes Wissen über den genauen Zeitpunkt verleiht. Das wiederum nährt die Überzeugung, daß die Anhänger ein gut sichtbares Zeichen dafür erhalten müssen, daß die Zeit nicht nur nahe, sondern wirklich sehr nahe ist, wodurch die darauf folgenden Tragödien besser verknüpft und ihr Anstieg im späten 20. Jahrhundert ebenso wie andere Besonderheiten bei der Festlegung der Zeit besser erklärt werden können.

Bei der Sekte Heaven's Gate war der "Himmel" eine "höhere Ebene", die Boten des Jüngsten Gerichts waren extraterrestrische Wesen und das "Zeichen" war ein Komet. Andere Gruppen werden andere Vorstellungen vom Himmel, vom Ende und vom Zeichen haben, aber die Prinzipien der Gedankeninfektion werden sehr ähnlich funktionieren und in den kommenden Jahren zu weiteren Massenselbstmorden führen.

Die zusätzliche Vorstellung, daß 1947 ein extraterrestrisches Raumschiff in Roswell, New Mexico, abgestürzt sei, offenbart einige weitere Prinzipien der Gedankeninfektion. Als ein Regierungsangestellter sagte, daß ein Raumschiff abgestürzt sei, setzt das ein sehr ansteckendes Gerücht frei. Die Vorstellung war so faszinierend, daß die Gläubigen weiter darüber nachdachten. Menschen sprechen normalerweise über das, worüber sie nachdenken, wenn es nicht zu persönlich ist. Überdies nehmen Wirte dieses Mems wahr, daß sie eine gebannte Aufmerksamkeit von jedem erhalten, dem sie die Geschichte noch einmal erzählen. Da sich die meisten Menschen nach einer derartigen Aufmerksamkeit sehnen, erzählt der typische Anhänger die Geschichte oft genug, um eine schnelle Verbreitung zu verursachen. Andere wie Reporter oder UFO-Geschäftemacher machen dies wegen der geschäftlichen oder finanziellen Vorteile, die Aufmerksamkeit mit sich bringt. Eine große Zahl jener, die eine solche Geschichte hören, sind dafür auch empfänglich, was sich der emotionalen Ausstrahlung der Vorstellung verdankt, daß uns wohlgesonnene Außerirdische besuchen, und der darin enthaltenen Idee, daß die Menschheit eine immer größere Zukunft erwartet.

Als dann Regierungsbehörden mitteilten, daß kein Raumschiff abgestürzt sei, fand die natürliche Selektion ihren eigenen Weg, um damit zurecht zu kommen. Manche, vielleicht sogar die meisten werden einfach das Mem vom Roswell-Raumschiff fallengelassen haben. Die Menschen werden aufgehört haben, daüber oft nachzudenken oder die Geschichte als eine gute Möglichkeit zu betrachten, für sich soziale Aufmerksamkeit zu gewinnen. Der prosaische Bericht über die Geschehnisse in Roswell würde sich daher nur sehr schwach replizieren. Diejenigen aber, die der Regierung mißtrauten, als sie den Absturz eines Raumschiffes abstritt, werden alle ursprünglichen Antriebe zur Weiterverbreitung am Leben erhalten und die Geschichte zusammen mit ihren Erklärungen weiterhin erzählen, warum die Regierung das erste Mal die Wahrheit und das zweite Mal eine Lüge sagte. Mit der offiziellen Bestreitung eines Raumschiffabsturzes entstand für Regierungsverschwörungen und Geheimhaltungsstrategien der Roswell-Geschichte ein infektiöser Vorteil, und weitere schärfere Bestreitungen seitens der Regierung würden nur die Evolution von stärker wirkenden Roswell-Konspirationsmemen begünstigen. Derartige Konspirationsmeme haben auch, wie ich in "Thought Contagion" ausgeführt habe, einen internen Selbsterhaltungsmechanismus: Jeder, der gegen das Mem argumentiert, wird leicht als Opfer oder Parteigänger der Konspiration zurückgewiesen.

Auch nicht der Regierung angehörige Skeptiker haben sich dem Versuch angeschlossen, die Roswell-Erzählung zu demystifizieren, aber das gelang auch ihnen nicht vollständig. Einige Roswell-Gläubige stiegen zwar aus, aber bei den Übrigbleibenden ist ihr Glaube an das Raumschiff eher noch fester in ihre Weltsicht verwoben und daher noch resistenter gegenüber Kritik. Und ihre Meme können eine stärkeren Anstrieb zur Weitergabe entfalten als die prosaische Erklärung der Skeptiker. Das Problem gleicht der Bekämpfung von Bakterien mit immer stärkeren Antibiotika: Es entwickeln sich resistente Linien, die sich stärker als nicht-resistente verbreiten.

Nach Jahrzehnten der natürlichen Selektion vereinen die "fittesten" Roswell-Raumschiffsmeme einen hohen Grad an Übertragbarkeit, Empfänglichkeit und Langlebigkeit, die eine große und mächtige Gedankeninfektion bilden. Daher wurde und blieb die Roswell-Memgruppe mächtig genug, um Marshall Applewhite in den 70er Jahren zu infizieren, seinen missionarischen Eifer und den seiner Anhängern zu befördern - und sich seinem Glauben und dem vieler anderer an eine extrem konspirative US-Regierung hinzuzufügen.

Aus der Exklusivität, die Heaven's Gate der Kerngruppe, die sich selbst "die Klasse" nannte, zuschrieb, entsteht jedoch ein offensichtliches memetisches Paradox. Wie im "The New Yorker" (14. April 1997, S. 33) bemerkt wurde, läßt die Exklusivität die Bewegung wie ein "Anti-Mem" erscheinen. Ein Mitglied zu sein ist aber nicht dasselbe, wie ein Gläubiger zu sein. Auch wenn sich Menschen von "der Klasse" abwendeten, spielten die Mitglieder der Kerngruppe dennoch weiterhin die Rolle von Spezialisten zur Verbreitung, indem sie die Grundsätze der Lehre an Ungläubige weitergaben. Das ähnelt in machen Aspekten der Schule der Kardinäle, die die meisten der Aufnahmesuchenden abweist und niemals jemanden Mitglied werden läßt, nur weil er zum Katholizismus konvertiert ist.

Als eine Form der sozialen Schichtung fungiert die Exklusivität der "Klasse" auch als eine Art "Beweis", daß es zumindest eine höhere Ebene als nur die der Gläubigen geben muß. Das gibt es sogar auch im Katholizismus, in dem immer höhere Ebenen sowohl im Himmel als auch auf der Erde existieren. Die aufsteigenden Ebenen auf der Erde herauszustellen hilft dabei, die Menschen von noch höheren Ebenen zu überzeugen, die jenseits des zeitlichen Bereichs liegen, und erzeugt den Eindruck, daß man den eigenen Status anheben kann, wenn man den Glauben übernimmt und ihn intensiver ausübt. Wenn man eine solche Unterscheidung dem Verbreitungsspezialisten überträgt, dann kann das die "gewöhnlichen" Anhänger bestärken, in ihren eigenen Anstrengungen des Predigens mehr Mühe zu legen. Applewhite hat vielleicht so die Vorstellung einer exklusiven Priesterklasse aus den etablierten und weit verbreiteten Religionen übernommen. Heaven's Gate schaffe es aber nicht, im Unterschied zu den älteren Religionen, den "gewöhnlichen" Gläubigen eine geregelten Form zu vermitteln, den Glauben zu praktizieren oder zum Ausdruck zu bringen. Das könnte die langfristige Verbreitung mit oder ohne Selbstmorde begrenzt haben.

Heaven's Gate war keineswegs die erste Gruppe, die an einen Besuch von Raumschiffen, das drohende Jüngste Gericht oder eine "höhere Ebene" glaubten, die für Gläubige reserviert ist, aber sie ist ein Beispiel für ein weiteres Prinzip der Memetik: Die Bildungsraten für rekombinierte Bündel an Glaubensvorstellungen hängen davon ab, wie gut die Vorstellungen sich bereits zuvor verbreitet haben. Weil sich Formen des Glaubens an UFOs, Astrologie, Apokalypse und den Himmel für Gläubige im 20. Jahrhundert so gut verbreitet haben, wurde es nahezu zur Gewißheit, daß sich diese Glaubensformen in einem einzigen Wirt wie Applewhite in einer neuen Kombination verbreiten. Und da neue Kombinationen von Glaubensformen oft neue Arten von Einflüssen verursachen, konnten wir Applewhite zur ungewöhnlichen Schlußfolgerung kommen sehen, daß es an ihm war, "das Ende" zu initiieren.

Heaven's Gate und viele andere extreme Glaubenssysteme führen auch die Überzeugung mit sich, daß sie sich gesellschaftlich von fast allem, abgesehen vom Zweck der Missionierung, absondern müssen, was überdies eine Rolle für die Weitergabe des Glaubens spielt. Der ideologisch sich Absondernde erfährt eine geringere Infragestellung seines Glaubenssystems, was für eine längere Zeit der "Infektion" sorgt. Je länger jemand eine Gedankeninfektion mit sich herum trägt, desto öfter wird er sie weiter übertragen. Natürlich löst die Absonderung die Mitglieder noch stärker vom Kontakt mit der weltlichen Realität und begünstigt eine geistige "Inzucht", was zur Ausbildung von noch extremeren Ideen und riskanteren Verhaltensweisen führt.

Einige Mitglieder von Heaven's Gate waren kastriert, aber es bleibt unklar, welche Bedeutung dies hatte. Es könnte jedoch zur Aufrechterhaltung der gesellschaftlichen Absonderung oder zu der des Glaubenssystems als dem einzig Übrigbleibenden beigetragen haben, für das die Anhänger leben und sterben mußten. Der Glaube jedenfalls, daß Eunuchen dem Himmelsreich besonders nahestehen, besitzt seine Ursprünge in antiken Religionen und ließ seine frühe Replikation zu einem Faktor der modernen Tragödie werden. Wegen der frühen Ausbreitung des Eunuchen-Mems, gibt es jetzt einen Bibelvers, der Jesus zugeschrieben wird und der sich zugunsten jener spricht, die "sich selbst zu Eunuchen um des Himmelsreichs machten." (Matthäus 19:12; Anmerkung Daher muß die heute weitreichende Replikation des biblischen Christentum dazu beigetragen haben, Applewhite das Katsrationsmem zu übermitteln. Die große Verbreitung des Homosexualitätstabus kann ebenfalls eine große Rolle gespielt haben, da sie einem der sexuellen Konkurrenten von Applewhite das machiavellische Mittel in die Hand gab, ihn aus einem Beruf und seiner Beziehung zu treiben. Absolute Repression scheint die Lektion gewesen zu sein, die Applewhite von der Erfahrung gelehrt wurde.

Glücklicherweise gibt es Faktoren, die solche Tragödien in Schach halten. Ein Faktor ist der ganz normale Wille zu leben. Ein weiterer besteht in der Tatsache, daß historisch Selbstmord die Möglichkeit der Gläubigen beendet hat, ihren apokalyptischen Glauben zu verbreiten. Leider veröffentlichen die modernen Medien solche Ereignisse, die Nachahmer hervorbringen können. Und solche Medien wie Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen und das Internet machen es jetzt den gesellschaftlich abgesonderten Menschen möglich, ihre Botschaft Tausenden von möglichen Anhängern zu predigen. Daher wird nicht um das "Ende der Welt" gehen, aber in den nächsten sollten wir einen kontinuierlichen Anstieg apokalyptischer Gedankeninfektionen und Massenselbstmorde erwarten.

Auch die traditionellen Gesellschaftswissenschaften haben eine Menge zu unserem Verständnis von Heaven's Gate und anderen ideologischen Phänomenen beigetragen. Doch die Theorie der Gedankeninfektion stellt ein entscheidendes fehlendes Verbindungsstück dar.

Aaron Lynch ist Memetikspezialist und hat zuvor als Physiker am Fermi National Accelerator Laboratory in Batavia, Illinois, gearbeitet. Er gehört dem Beirat des Journal of Memetics an und ist Autor des Buches Thought Contagion: How Belief Spreads Through Society, dem ersten Buch, dem Richard Dawkins zugestimmt hat. Richard Barbrook und Aaron Lynch in Brain Tennis bei Wired.