Kohle für die Türkei: Russland-Sanktionen mit Schlupflöchern

Macht Geld durch Sanktionen: Reeder Thanassis Martinos. Bild: Wassilis Aswestopoulos

Griechische Reeder verdienen erneut an den EU-Maßnahmen. EU hatte Ausnahmen ermöglicht. Vor allem ein bekannter Schiffseigner tut sich hervor.

Am 11. August meldete die Tagesschau, die Sanktion gegen russische Kohle seien nach der vereinbarten Übergangsfrist von 120 Tagen vollumfänglich in Kraft getreten. Das Kohleembargo war Teil des fünften Sanktionspakets gegen Russland, das im April beschlossen wurde.

Zu den ersten Auswirkungen des Embargos gehörte ein Anstieg der Kohlepreise. Langfristig soll das Embargo Russland wirtschaftlich schwächen.

Griechisches Schiff bringt russische Kohle in die Türkei

Wie bereits beim Embargo gegen russisches Erdöl sind in auch in diesem Fall griechische Reeder unter den Gewinnern der Krise. Denn beim Transport sanktionierter Güter gibt es Schlupflöcher.

Das Medienunternehmen Bloomberg meldete unlängst, dass der Transport russischer Steinkohle durch einen griechischen Tanker mit Namen "Stavros" entdeckt worden sei. Die Kohle wurde laut Bloomberg in die Türkei geliefert.

Nur sieben Tage später, am 22. September, meldete die Agentur, die EU sei beim Kohle-Embargo eingeknickt. Der Transport von Kohle mit Schiffen aus dem Wirtschaftsraum der EU ist ausdrücklich erlaubt, wenn sich die Abnehmer in Staaten befinden, die nicht an die EU-Sanktionen gebunden sind.

Als Grund wird von der EU die Energiesicherheit angegeben. Tatsächlich können Reeder mit dieser Ausnahmegenehmigung ihre Schiffe weiterhin für Kohletransporte aus Russland verwenden.

Die Reeder, nicht nur aus Griechenland, verdienen an den geschlossenen Gas-Pipelines. Auch Griechenland, dessen Pipeline nicht von Sanktionen betroffen ist, bezieht Flüssiggas (LNG), das mit Schiffen transportiert wird. Einige Tanker bringen russisches LNG zu den griechischen Terminals.

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