So nehmen Regierungsstellen zunehmend Einfluss auf die Presse

Themen des Tages: Die AfD sieht tote Menschen. Die Deutschen verlieren Kaufkraft. Und die Regierung beeinflusst zusehends die Medien.

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Wie die Krise die Kaufkraft der Deutschen schmälert.

2. Wie die AfD nicht vorliegende Corona-Zahlen deutet.

3. Und wie die Regierung ein Netzwerk von Propagandisten aufbaut.

Doch der Reihe nach.

Kaufen, kaufen, kaufen – bevor das Geld weg ist!

Auch in Deutschland schrumpft die Kaufkraft der Bevölkerung stark, schreibt heute Telepolis-Autor Ralf Streck. Eine vorläufige Jahresbilanz des Tarifarchivs des Wirtschafts‑ und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans‑Böckler‑Stiftung geht aktuell davon aus, dass wir es mit einem historisch hohen Reallohnverlust zu tun haben.

Bei tarifvertraglich vereinbarten Löhnen wird 2022 voraussichtlich ein Minus von 4,7 Prozent zu verzeichnen sein, schreibt das WSI. Nach Berechnungen des Instituts sind die Tariflöhne durchschnittlich nur um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Inflation gibt das WSJ dabei sogar noch optimistisch mit lediglich 7,8 Prozent bis zum Jahresende an.

Massenweise Tote bei der AfD

Unbestritten sei eine Übersterblichkeit vor allem im Herbst des laufenden Jahres – eine Todesursachenstatistik wurde aber noch nicht einmal für 2021 veröffentlicht, schreibt heute Telepolis-Redakteurin Claudia Wangerin: Das Statistische Bundesamt spreche von verzögerten Datenlieferungen durch Gesundheitsämter und von Personalengpässen.

Diese Situation befördert Spekulationen. "Die AfD mischt dabei kräftig mit – ein von ihr beauftragter Datenanalyst sollte der Sache auf den Grund gehen, tat dies aber offenbar keineswegs ergebnisoffen", schreibt Wangerin: Einen Anstieg um 1.082 Prozent gab es demnach bei Sterbefällen, die unter dem ICD-10-Code R96 für "plötzlich eingetretener Tod" erfasst wurden. Telepolis hat mal bei echten Experten nachgefragt.

Polen wollen in Deutschland enteignen

Mit Spannung wird die Tagung des Europäischen Rates am Freitag erwartet. Denn bis dahin wollen sich Deutschland und Polen über die Zukunft der PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt einigen. Das berichtete das Handelsblatt am Montag, so Telepolis-Autor Bernd Müller.

Streitpunkt ist nach wie vor, dass der russische Energiekonzern Rosneft Mehrheitsaktionär der Raffinerie ist. Die polnische Regierung hatte schon vor Monaten deutlich gemacht, dass sie bei der Versorgung der Raffinerie nur helfen wolle, wenn die Russen verdrängt werden. Wie das Handelsblatt nun aus polnischen und deutschen Regierungskreisen vernommen haben will, pochen die Polen weiterhin auf eine Enteignung.