Windkraft: Viel Zustimmung

Bild: pxhere.com

Energie und Klima – kompakt: Akzeptanz von erneuerbaren Energieträgern auf hohem Niveau weiter gewachsen. Ausschreibungsverfahren behindert den Ausbau allerdings massiv.

Während die Porsche- und Autobahnpartei FDP Druck für den Weiterbetrieb rissiger Atomkraftwerke macht, für die es im übrigen derzeit gar keine Brennstäbe gebe, ist die Bevölkerung einen deutlichen Schritt weiter:

Die neueste im Auftrag der Agentur für erneuerbare Energien durchgeführte Akzeptanzumfrage zeigt, dass der Zuspruch zu Wind und Sonne & Co unter dem Eindruck der jüngsten Energiekrise weiter gestiegen ist. Wird allgemein nach dem Ausbau der erneuerbaren Energieträger gefragt, so halten ihn 66 Prozent der Interviewten für "sehr oder außerordentlich wichtig" und weitere elf Prozent für "wichtig". Nur vier Prozent halten ihn hingegen für "überhaupt nicht wichtig" und weitere sechs Prozent für "nicht wichtig".

Etwas genauer nach den verschiedenen Technologien und nach den Ansichten über derlei Anlagen in der Nachbarschaft des Wohnortes bis zu einem Umkreis von bis zu fünf Kilometern befragt, zeigt sich mit 80 Prozent die meiste Zustimmung für die Solardächer. Es folgen Solarparks, gegen deren Nachbarschaft 65 Prozent der Befragten nichts einzuwenden und Windkraftanlagen, die 50 Prozent akzeptabel finden.

Besonders bei letzterem gab es mit einem Plus von elf Prozentpunkten einen erheblichen Zuwachs der Zustimmung. Auffallend ist außerdem, dass Menschen, die aus ihrer Nachbarschaft bereits entsprechende Anlagen kennen, diese zum Teil deutlich positiver sehen. Zum Beispiel ist bei Menschen mit Windkraftanlagen vor der Haustür die Akzeptanz um 13 Prozent höher als beim Durchschnitt aller Befragten.

Schließlich zeigt die Meinungsumfrage einen deutlichen Umbruch in der öffentlichen Stimmung. 50 Prozent der Befragten gaben an, schon vor der aktuellen Energiekrise für neue Windräder gewesen zu sein. 20 weitere Prozent sagen, vor der Krise "nicht unbedingt ein Fan" gewesen, aber inzwischen für den Ausbau zu sein. Acht Prozent waren nach eigenen Angaben bis vor kurzem noch strikt gegen die Windenergie, meinen nun aber, dass ein "gewisser Ausbau" hingenommen werden müsse.

Im Gegensatz dazu steht allerdings die reale Entwicklung beim Ausbau der Windkraftanlagen. Während der Solarausbau endlich wieder brummt – wenn auch noch lange nicht das von der Bundesregierung angestrebte Niveau erreicht ist – hapert es in den Ausschreibungen für neue Windparks erheblich. Seit einigen Jahren kommen Betreiber neuer Windkraftanlagen nur in den Genuss von garantierten Abnahmepreisen, wenn sie zuvor an einer der zentralen Ausschreibungsrunden der Bundesnetzagentur teilgenommen haben.

Nun meldet diese, dass erneut erheblich weniger Angebote eingegangen und bezuschlagt wurden, als möglich gewesen wäre. Zuschläge habe es für 189 Megawatt gegeben, ausgeschrieben seien allerdings 604 Megawatt gewesen.

Die Ausschreibungen laufen so ab, dass die Netzagentur einen Höchstpreis festlegt, das heiß vorgibt, wie hoch der maximale Garantiepreis pro Kilowattstunde liegen darf. Die Bieter müssen dann abwägen, ob sie zu diesem oder einem niedrigeren Preis noch arbeiten können und bieten schließlich ihrerseits einen Preis an, zu dem sie bereit sind, zu liefern. Denn Zuschlage erhalten dann die Gebote mit den niedrigsten Preisen, bis das Ausschreibungsvolumen ausgeschöpft ist.

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