Bachmut wird selbst russischen Militärs zu brutal

Schützengraben in der Schlacht von Bachmut, November 2022. Bild: Viktor Borinets, CC BY 4.0

Themen des Tages: Besinnung auf Willy Brandt. Sind Streiks jetzt rechts? Und warum eine Schlacht im Osten der Ukraine für Zehntausende zur Todesfalle wird.

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Wie hätte sich Willy Brandt zur Ukraine verhalten?

2. Wie lechts in den Augen eines Ex-Boulevardjournalisten rings wird.

3. Und auf Seite 2 lesen Sie: Die Wagner-Söldner und die Knochenmühle Bachmut.

Doch der Reihe nach.

Konflikt oder Konsens?

Für eine Entspannungspolitik nach dem Vorbild Willy Brandts plädiert der ehemalige EU-Parlamentarier Joachim Schuster. Angesichts der jüngsten geopolitischen Verwerfungen, insbesondere des Krieges in der Ukraine, sei es nicht sinnvoll, eine neue globale Sicherheitsarchitektur nach der Logik einer bipolaren Konfrontation aufzubauen, argumentiert er.

Erstens ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg einer konfrontativen "Konfliktstrategie" – eine weitreichende Interessenidentität mit politisch gleich gerichteten Vorstellungen – im westlichen, demokratischen Lager nicht gegeben. Solange die USA tief gespalten sind, ist es für die europäischen Partner schwierig, sich voll auf sie zu verlassen. Und trotz der schnellen gemeinsamen Reaktionen auf die Covid-19-Pandemie und den russischen Angriffskrieg ist der Zusammenhalt der EU keineswegs gesichert.

Ist streiken nun rechts?

Mit Einlassungen des ehemaligen Bild-Chefredakteurs Nikolaus Blome befasst sich die Kollegin Claudia Wangerin. In einem Tweet habe Blome behauptet, dass Linke, Grüne und Streikende in Frankreich nicht nur Steigbügelhalter des ultrarechten Rassemblement National von Marine Le Pen seien, sondern auch Vaterlandsverräter. "Denn", so Wangerin:

… es gibt ja auch noch Russland, mit dem sich zwar kein westeuropäisches Land offiziell im Krieg befindet, aber irgendwie soll nun doch eine feindliche Übernahme drohen, wenn beispielsweise in Frankreich zu viel gestreikt wird.

Hat Russland Uranmunition eingesetzt?

Keine Hinweise auf den russischen Einsatz von Uranmunition in der Ukraine fand Telepolis-Autorin Jutta Blume. Die These eines solchen Einsatzes war im Leserforum aufgestellt worden. Blume verweist auf Klaus-Dieter Kolenda, der bei der Ärzte- und Friedensorganisation IPPNW nachgehakt hatte.

Die IPPNW und andre Organisationen hatten über den Fund eines DU-Geschosses in der Ukraine berichtet. Aber: Dass das genannte Projektil wirklich von Russland eingesetzt worden ist, konnte nicht eindeutig belegt werden. Blume dazu:

Das bedeutet aber nicht, dass der Einsatz von DU-Munition durch die russische Armee für die Zukunft ausgeschlossen werden kann, über entsprechende Munitionsbestände verfügt sie jedenfalls.

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