Länder, wo Kanonen blühn

Eisenbahngeschütz, 1945 von US-Truppen in Thüringen erbeutet. Bild: U.S. National Archives

Themen des Tages: Ukraine hält sich in Bachmut. Den Kampf um die Wirtschaft hat sie verloren. Und Putins Regierung sieht sich vom Westen bedroht.

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Um die ukrainische Wirtschaft steht es schlechter als vermutet.

2. Der deutsche Wissenschaftsrat kann empfehlen, was er will.

3. Und auf Seite 2 lesen Sie, wie Putin den außenpolitischen Kurs verschärft.

Doch der Reihe nach.

Berliner Museen in der Preußen-Krise

Die Krise der Berliner Museen und Forschungseinrichtungen unter dem Dach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist der Stiftungsleitung und der zuständigen Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) seit Monaten bekannt, berichteten am Freitag Telepolis und die Berliner Zeitung.

Bereits Anfang Juni vergangenen Jahres habe der Personalrat in einem Brief an Roth auf die Unzufriedenheit der Mitarbeiter der großen Berliner Museen mit dem schleppenden Reformprozess in der Stiftung hingewiesen.

In dem vierseitigen Schreiben, das Telepolis und der Berliner Zeitung vorliegt, beklagt der Personalrat erhebliche Personalengpässe bei gleichzeitig steigender Arbeitsbelastung. Zwei Anträge an den Personalrat für eine bessere Personalausstattung und eine dauerhafte Stellenbesetzung hätten jeweils rund 86 Prozent Zustimmung erhalten, heißt es in dem Brief – geschehen sei dennoch nichts.

Am Donnerstag hatten Telepolis und die Berliner Zeitung erstmals von massivem Unmut in Deutschlands größter Kulturstiftung berichtet.

Ukrainische Wirtschaft am Boden

Von einer "Implosion der Wirtschaft" in der Ukraine berichtet Telepolis-Autor Kai Kleinwächter am Freitag und Samstag in einem Zweiteiler. Der oft kolportierte Rückgang der inneren Wirtschaftsleistung von "nur" 35 Prozent der Ukraine sei "mehr Fake News als Realität". Diese Zahl sei erstmals im April 2022 vom Internationalen Währungsfonds genannt und seitdem nicht verändert worden.

Damals gingen Ökonomen von einem kurzen, auf die östliche Ukraine begrenzten Krieg aus. Die seit Oktober 2022 von Russland durchgeführt systematische Zerstörung der Energie-, Wärme- und Transportsysteme war nicht Teil der Projektion.

Werden der Exportrückgang, die Einbrüche bei den privatwirtschaftlichen Löhnen und die massiv steigende Arbeitslosigkeit als Grundlage genommen, liegt der Rückgang der Wirtschaftskraft wohl eher irgendwo zwischen 50 und 70 Prozent.

Kampf um Bachmut unentschieden

Noch lange nicht entscheiden sah am Freitag Telepolis-Autor Bernhard Gulka den Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut. Die Russen hätten nach Informationen des American Institute for the Study of War (ISW) 65 Prozent des Stadtgebiets im Laufe der letzten Monate erobert. Mitunter habe es danach ausgesehen, dass die ukrainische Armee bald den Rückzug aus dem von drei Seiten eingeschlossenen Ort antreten müsse.

Doch es kam anders. Gerade als Spekulationen über einen Abzug ihren Weg sogar in die deutsche Presse fanden, verstärkten die Ukrainer unerwartet ihre örtlichen Truppen. So ging seitdem der russische Vormarsch, getragen auch von der privaten Söldnertruppe PMC Wagner, nur sehr langsam voran.

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