Wie ausländische Mächte auf den Krieg im Sudan einwirken

USA und Ägypten beziehen Position. Wozu die Konfliktparteien in Saudi-Arabien verhandeln. Und warum ein deutscher UN-Diplomat für Ärger sorgt.

Nachdem bei Berichten über den Krieg im Sudan die ausländischen wirtschafts- und machtpolitischen Interessen generell nur oberflächlich dargestellt werden, ist es geboten, auf einige wesentliche Details hinzuweisen. Dazu gehört vor allem, dass ein schnelles Ende nicht absehbar ist und ausländische Interessen zunehmend zu Tage treten.

Erkannt werden muss auch, dass die "Schnellen Unterstützungskräfte" (Rapid Support Forces, RSF) weniger schwach als angenommen. Militärisch gesehen, handelt sich um eine veritable Armee, der zwar eine Luftwaffe fehlt, die den regulären Streitkräften (Sudan Armed Forces, SAF) jedoch überlegen ist.

Der US-libanesische Politologe As'ad AbuKhalil weist darauf hin, dass moderne Waffen in den Sudan strömen, seit die USA die Militärregierung 2019 von ihrer Terrorliste gestrichen haben. Im Gegenzug hätten beide jetzt im Konflikt stehende Seiten ihre Beziehungen zu Israel normalisiert.

Wahrscheinlich liegt der Atlantic Council richtig, wenn er schreibt, keiner der beiden Seiten sei ein Sieg zuzutrauen. Deshalb ruft der regierungsnahe US-Thinktank dazu auf, die verfeindeten Lager vom internationalen Geldverkehr abzuschneiden. Der Atlantic Council fordert vor allem Härte gegenüber den RSF:

Externe Akteure, insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi Arabien (…), sollten bekannte Bankkonten und wirtschaftliche Aktivitäten der RSF und der Hemedti-Familie einfrieren, bis sich die RSF-Führer verpflichten, ihre Truppen rasch in die SAF zu integrieren.

Inwieweit die US-Organisation damit die Position der US-Regierung spiegelt, wird sich zeigen.