6G-Technologie: Das nächste Schlachtfeld zwischen den USA und China

USA bündeln Kräfte gegen Chinas 6G-Ambitionen. Pakt für "vertrauenswürdige Technologie" soll Sicherheit garantieren. Neues Kapitel im Technologiewettlauf beginnt.

Technologie ist ein Schlachtfeld, auf dem sich die USA und China gegenüberstehen – und das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben. In den vergangenen Jahren beschuldigte der Westen den chinesischen Konzern Huawei, ein Sicherheitsrisiko für die 5G-Netze zu sein. Jetzt will man die Chinesen auch bei der 6G-Technologie auf Distanz halten.

Sicherheitsbedenken und internationale Abkommen: Der Weg zu 6G

Die USA haben sich jetzt mit neun anderen Ländern auf eine Reihe von Prinzipien geeinigt, um die Entwicklung der 6G-Technologie voranzutreiben. Dazu gehört, dass die neuen Kommunikationssysteme mit "vertrauenswürdiger Technologie entwickelt werden, die die nationale Sicherheit schützt".

Ziel sei es, ein sicheres, integratives und nachhaltiges 6G-Ökosystem zu schaffen. Das bedeutet, dass die beteiligten Unternehmen und Staaten zusammenarbeiten und eine Einheit bilden wollen, um die Herausforderungen zu meistern. Letztlich dürfte es sich um ein internationales Kartell handeln, an dem Konzerne wie AT&T aus den USA, Nokia aus Finnland, Ericsson aus Schweden und Samsung aus Südkorea beteiligt sind.

Die Reaktion Chinas: Wettbewerb oder Eindämmung?

In China wird das Abkommen zum Teil als Versuch gewertet, das "Reich der Mitte" in seiner technologischen Entwicklung einzudämmen. Experten gehen jedoch davon aus, dass der Versuch des Westens wenig Erfolg haben wird.

In der South China Morning Post (SCMP) heißt es, die 6G-Technologie befinde sich weltweit noch im Forschungsstadium. Ihre Entwicklung hänge von der Entwicklung kommerzieller Praktiken und technologischer Prinzipien ab.

Marktreaktionen auf 6G-Entwicklungen: Ein Blick auf die Börse

Derzeit sieht es so aus, als würden chinesische Unternehmen von dem Abkommen profitieren. Die Aktien von ZTE und anderen chinesischen Telekommunikationsausrüstern stiegen nach der Ankündigung stark an.

ZTE stieg am Dienstag zeitweise um 11 Prozent, schreibt das Wall Street Journal (WSJ). Shaanxi Huada Science Technology, ein Hersteller von elektrischen Steckern, legte sogar um 20 Prozent zu.

Chinas Rolle in der Entwicklung von 6G: Ein technologischer Vorsprung

Der Kurssprung erfolgte nicht ohne Grund: China hat gute Karten, auch bei der 6G-Technologie eine führende Position einzunehmen. Bei der Aufrüstung der bestehenden Netze haben die Länder und Unternehmen gute Karten, die schon bei der Vorgängergeneration in der ersten Liga gespielt haben. Und China gehöre dazu, schreibt das WSJ.

Die Versprechen der 6G-Technologie: Revolution der Kommunikation

Große Hoffnungen ruhen auf der Mobilfunktechnologie der sechsten Generation (6G). Sie verspricht eine Revolution der Kommunikation mit Datenübertragungsraten, die bis zu 50-mal schneller sind als bei 5G.

Es wird erwartet, dass die Latenzzeit – die Verzögerung beim Senden und Empfangen von Informationen – auf ein Zehntel der bisherigen Zeit reduziert wird. Ferner wird erwartet, dass 6G die 5G-Technologie in Bezug auf Spitzendatenraten, Anzahl der Verbindungen, Mobilität, Frequenzeffizienz und Positionierungsfähigkeiten übertreffen wird.

Die Herausforderungen bei der Abkopplung Chinas: Ein realistischer Blick

China von der Entwicklung dieser Technologie abzukoppeln, dürfte nicht funktionieren, wie ein anderer Experte der SCMP erklärte. Er fügte hinzu, dass die Größe der Märkte, in denen eine Technologie entwickelt wird, ebenfalls ein wichtiger Faktor sei. Er sagte, dass China aufgrund seiner riesigen Nutzerbasis einen einzigartigen Vorteil gegenüber Ländern mit einer kleineren Bevölkerung wie Australien habe.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.