ADAC-Experte im Gespräch: Vier Tipps gegen steigende Preise für Benzin und Diesel
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Nur noch rund vier Cent zwischen beiden Sorten. Erdöl wird knapper. Wie Autofahrer nun die reagieren und sparen können.
Die Preise für Benzin und Diesel steigen weltweit, und in Deutschland wird ein weiterer Preisanstieg erwartet. Russland hat den Export von Benzin und Diesel sofort gestoppt, um den heimischen Markt zu stabilisieren, da es in den letzten Monaten an Treibstoffmangel litt, was zu höheren Preisen führte. Es gibt keine klare Angabe, wann der Export wieder aufgenommen wird.
Nur Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion erhalten weiterhin Lieferungen aus Russland. Dies hat Auswirkungen auf den Weltmarkt, da Russland einer der größten Exporteure von Rohöl und raffinierten Erdölprodukten ist. Es wird erwartet, dass die Preise für Diesel schneller steigen werden als die für Rohöl, da es außerhalb Russlands zu wenig Raffineriekapazitäten gibt.
Die Dieselversorgung in einigen Regionen Russlands, insbesondere in landwirtschaftlichen Gebieten, war bereits problematisch. Der schwache Rubel und andere Faktoren haben den Export von Treibstoff begünstigt. Gleichzeitig steigt der Rohölpreis, da Russland und Saudi-Arabien ihre Förderkürzungen verlängern und die Ölproduktion in den USA zurückgeht. Dies alles trägt zu den steigenden Preisen an den Tankstellen bei.
Die Preise für Benzin und Diesel steigen wieder. Wird sich die Preisexplosion von 2022 wiederholen?
Andreas Hölzel: Das kann man nicht ausschließen, aber im Moment sieht es nicht danach aus. Gegenwärtig haben wir einen Dieselpreis von 1,84 und für Super E10 haben wir einen Preis von 1,87. Wir hatten im letzten Jahr, kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine, Preise von über 2,30 Euro für Diesel und für Benzin. Davon sind wir derzeit weit entfernt, das sind über 40 Cent Preisunterschied.
Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass wir irgendwie in die Nähe von zwei Euro kommen. Das hängt natürlich sehr stark von der Ölpreisentwicklung ab.
Das Grundproblem ist nach wie vor der Krieg Russlands gegen die Ukraine und auch die EU-Sanktionen gegen die Energieexportnation Russland. Inwieweit konnten die weggefallenen Öl- und Treibstoffimporte aus Russland kompensiert werden?
Andreas Hölzel: Grundsätzlich konnte das kompensiert werden, sonst hätten wir nicht auch ein insgesamt entspanntes Jahr und sinkende Preise gehabt. Wir hatten auch lange Zeit einen Ölpreis, der deutlich niedriger war als zuletzt.
Zuletzt sehen wir aber eine völlig neue Preispolitik und Förderpolitik der OPEC+. Von dieser Seite kommt diese Verknappung der Fördermengen, die den Ölpreis in den letzten Wochen und Monaten getrieben hat.
Drei Millionen Barrel fehlen pro Tag auf dem Weltmarkt. Das ist schwer zu lösen, oder?
Andreas Hölzel: Was wir gerade beobachten, ist, dass vor allem Diesel in den letzten Wochen schneller teurer geworden ist als Benzin. Der Preisunterschied zwischen den beiden Sorten liegt nur noch bei drei oder vier Cent, obwohl die Steuerdifferenz gut 20 Cent betragen müsste. Doch davon ist derzeit nichts zu spüren.
Drei Cent Unterschied, das hängt damit zusammen, dass Diesel auf dem Markt insgesamt knapp geworden ist. Diesel wird, soweit wir wissen, gerade in großen Mengen aus China aufgekauft. Da geht es auch darum, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Daher im Umkehrschluss die Verknappung und der höhere Preis.
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