Abschluss COP28: Wie die USA mit dem Finger auf China zeigen

US-Außenminister Antony J. Blinken bei einer Veranstaltung auf der UN-Klimakonferenz COP 28 in Dubai Anfang Dezember. Bild: US-Regierung / Public Domain

Energie und Klima – kompakt: US-Vertreter werfen Beijing vor, zu wenig zu tun. Was ist davon zu halten? Und was ist mit dem "sauberen" Frackinggas aus den USA?

Am Persischen Golf, in den Vereinten Arabischen Emiraten, neigt sich die diesjährige UN-Klimakonferenz dem Ende entgegen. In den letzten Tagen wurde kräftig gerungen, ob der Ausstieg aus Kohl und vor allem Erdöl und Erdgas in der unverbindlichen Abschlusserklärung erwähnt werden soll.

Eine Heerschar von nicht ganz 2.500 Lobbyisten der Öl- und Gasindustrie tummelt sich zwischen den fast 100.000 Delegierten, um genau das zu verhindern.

Vertreter der am härtesten vom Klimawandel betroffenen Länder sind deutlich weniger in den Konferenzsälen und Vorzimmern zu finden. Dabei haben sie allen Grund, für die Interessen ihrer Staaten einzutreten.

Schäden zwischen 100 und 580 Milliarden US-Dollar entstehen jährlich in ihren und anderen Entwicklungsländern durch Unwetter, Dürren und andere Folgen der globalen Klimaveränderungen, schreibt die britische Zeitung Guardian.

Immerhin wurde in Dubai nach jahrelangen Diskussionen endlich ein Fonds beschlossen, der diese Verluste und Schäden abdecken soll. Allerdings haben die reichen Länder – also die Hauptverursacher der Klimakrise – erst 700 Millionen US-Dollar an Zahlungen zugesagt.

100 Millionen US-Dollar hat Deutschland angeboten. – Man vergleiche dies mit den über 60 Milliarden Euro, die in Deutschland laut Umweltbundesamt (UBA) jährlich an umweltschädlichen Subventionen aufgewendet werden.

Frankreich und Italien haben mit jeweils 108 Millionen US-Dollar etwas mehr für den Fonds versprochen und die Vereinten Arabischen Emirate weitere 100 Millionen US-Dollar, so der Guardian. Von den USA wurden hingegen erst 17,6 Millionen US-Dollar versprochen. Stattdessen gab es aus der Washingtoner Ecke mal wieder wohlfeile Ermahnungen an China.

Dessen Klimaschutzziele seien nicht so stark, wie sie sein sollten, ließ David Turk, Washingtons stellvertretende Minister für Energiefragen gegenüber dem Sender CNN verlauten. Das ist von einem Mitglied der US-Regierung in der Tat eine gewagte Aussage.

Immerhin waren in keinem anderen Land die sogenannten historischen Emissionen so groß wie in den USA. Und zwar mit großem Abstand.

Konkret geht etwa ein Sechstel des in den letzten 200 Jahren in der Atmosphäre angereicherten Kohlendioxids (CO2) auf ihr Konto, während der Anteil des vielfach größeren Chinas nur ein rundes Zehntel beträgt.

Außerdem haben in den USA, nach dem das Problem in den 1970er-Jahren erkannt wurde, die Emissionen noch über mehrere Jahrzehnte zugenommen. 1992 war in der UN-Klimaschutzrahmenkonvention verabredet worden, dass die Industriestaaten bis zum Jahre 2000 auf das Niveau von 1990 stabilisieren sollten, um sie danach zu reduzieren. Den Entwicklungsländern sollte mit dem Vorangehen der reicheren Länder mehr Raum für ihre wirtschaftliche Entwicklung gegeben werden.