Abstieg unter Ampel-Regierung: Deutschland fliegt aus Top 20-LĂ€nder-Ranking
Deutschland, etwas ramponiert. Bild: Peter Heidelberg, Shutterstock.com
Deutschland rutscht auf Rang 21 im internationalen Ranking ab. Dies zeigt eine Analyse des kaufkraftbereinigten BIP pro Kopf. Ein Nachbar bleibt Spitzenreiter.
Dieses Ergebnis wĂŒrden SPD, GrĂŒne und vor allem FDP wohl lieber verschweigen: Nach Zahlen des Internationalen WĂ€hrungsfonds (IWF) ist Deutschland aus der Liste der 20 wohlhabendsten LĂ€nder der Welt herausgefallen. Die Nachricht machte Ende der Woche die Runde, eine ausfĂŒhrliche Analyse liefert Alexandra Knape im Manager Magazin [1].
Der Blick auf das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf offenbart, dass Deutschland nun auf Rang 21 abgerutscht ist, nachdem es zuvor Platz 19 innehatte.
Luxemburg fĂŒhrt, Deutschland rutscht ab
WĂ€hrend Luxemburg seine Position als reichstes Land der Welt behauptet, beginnt in anderen Staaten eine Aufholjagd. FĂŒr Deutschland hingegen ist die aktuelle Situation weniger erfreulich. Trotz seiner Zugehörigkeit zu den stĂ€rksten Volkswirtschaften weltweit, gemessen am BIP, fehlt es an kaufkraftbereinigtem Reichtum, um in den Top 20 zu verbleiben.
BIP: MaĂstab mit Grenzen
Das BIP allein ist kein umfassender Indikator fĂŒr Wohlstand, erlĂ€utert Klaus-JĂŒrgen Gern vom Institut fĂŒr Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Es dominiert zwar die Diskussion, lĂ€sst aber keine Aussage ĂŒber die Wohlstandsverteilung zu. Tom Krebs, ein Volkswirtschaftsprofessor aus Mannheim, ergĂ€nzt, dass trotz eines hohen BIP in einigen LĂ€ndern der Lebensstandard vieler Menschen gering sein kann.
Kaufkraft als SchlĂŒsselindikator
Um den wahren Wohlstand zu messen, wird daher die Kaufkraft berĂŒcksichtigt. Diese gibt an, wie viel eine bestimmte Menge von Waren und Dienstleistungen in verschiedenen LĂ€ndern kostet.
Das Ranking von Manager Magazin etwa verwendet den internationalen Dollar aus dem Jahr 2017 als WĂ€hrungseinheit, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewĂ€hrleisten. Diese kĂŒnstliche WĂ€hrung soll dem Wert eines US-Dollars nahekommen.
Die Top 10 und der Einfluss von Krisen
An der Spitze der vermögendsten LÀnder nach kaufkraftbereinigtem BIP pro Kopf finden sich neben Luxemburg auch Irland, Singapur und Macau. Interessanterweise schaffen es kleinere LÀnder mit spezifischen Wirtschaftssektoren oder BodenschÀtzen in die Top-Positionen.
Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg haben jedoch das Ranking beeinflusst und Verschiebungen verursacht.
EuropÀische LÀnder im Wandel
WĂ€hrend einige europĂ€ische Staaten PlĂ€tze verlieren und die Kaufkraft rĂŒcklĂ€ufig ist, können sich LĂ€nder wie San Marino, Island und Ăsterreich verbessern. Deutschland dagegen muss einen RĂŒckschritt hinnehmen.
Die Datenbasis fĂŒr das Ranking stammt aus dem World Economic Outlook (WEO) vom September 2024, der Kennzahlen aus 180 LĂ€ndern beinhaltet. Ausgeschlossen sind dabei LĂ€nder wie Monaco, Liechtenstein, Nordkorea und Kuba.
Fazit: Wohlstand ist mehrdimensional
Die Verschiebung im Ranking der wohlhabendsten LĂ€nder verdeutlicht, dass Wohlstand mehrdimensional ist und nicht allein durch das BIP definiert werden kann.
Kaufkraft, wirtschaftliche DiversitÀt und die Auswirkungen globaler Krisen spielen eine wesentliche Rolle bei der Bewertung des Reichtums einer Nation.
FĂŒr Deutschland bedeutet der Verlust des Top-20-Status einen Weckruf, seine Wirtschaftspolitik zu ĂŒberdenken und Strategien zu entwickeln, um den Wohlstand der Bevölkerung zu erhöhen und im globalen Vergleich wettbewerbsfĂ€hig zu bleiben.
Umfrage: Schlechte Stimmung in Deutschland
Die Umfrage deckt sich mit der Stimmung in Deutschland: Ein Jahr vor der Bundestagswahl befindet sich die Zustimmung zur deutschen Ampelkoalition auf einem historischen Tiefpunkt. Nach dem ARD-Deutschlandtrend von Anfang September ist nur noch jeder sechste BĂŒrger (16 Prozent) mit der Arbeit der von SPD, GrĂŒnen und FDP gebildeten Regierung zufrieden.
Dies entspricht einem RĂŒckgang von vier Prozentpunkten seit August und markiert den niedrigsten Zufriedenheitswert seit August 2010, der damals unter der schwarz-gelben Regierung erreicht wurde.
Dementsprechend geben 84 Prozent der BĂŒrger an, mit der Arbeit der Ampel unzufrieden zu sein, wobei fast die HĂ€lfte (47 Prozent) sogar angibt, ĂŒberhaupt nicht zufrieden zu sein.
Interessanterweise zeigt sich diese Unzufriedenheit nicht nur bei AnhĂ€ngern der Oppositionsparteien wie der AfD, des BSW und der Union, sondern auch bei den AnhĂ€ngern der Regierungsparteien selbst. So sind 54 Prozent der GrĂŒnen-AnhĂ€nger und 63 Prozent der SPD-AnhĂ€nger unzufrieden mit der aktuellen Bundesregierung.
Die Spitzen der Ampelkoalition genieĂen ebenfalls keine hohen Zufriedenheitswerte. Wirtschaftsminister Robert Habeck erreicht lediglich 27 Prozent Zufriedenheit, Finanzminister Christian Lindner 20 Prozent und Bundeskanzler Olaf Scholz fĂ€llt auf 18 Prozent, was einen historischen Tiefpunkt im Vergleich zu seinen VorgĂ€ngern darstellt.
Bei tagesschau.de hieĂ es zu den Umfragewerten [2]:
Die Themen Zuwanderung und Flucht sind in der Problemwahrnehmung der Deutschen weiter gestiegen. Aktuell nennt jeder Zweite (48 Prozent) diesen Komplex als eines der beiden wichtigsten politischen Probleme, um die sich die deutsche Politik vordringlich kĂŒmmern muss - 22 Prozentpunkte mehr als noch im April. Es folgen die Themen Wirtschaft (20 Prozent, +1) sowie mit jeweils 12 Prozent soziale Ungerechtigkeit (-5), Umwelt- und Klimaschutz (-4) und Bildung (+2). Dahinter hat auch das Thema innere Sicherheit an Relevanz fĂŒr die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger gewonnen: Jeder Zehnte (10 Prozent) nennt es als eines der wichtigsten politischen Probleme (+7).
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Links in diesem Artikel:
[1] https://www.manager-magazin.de/finanzen/reichste-laender-der-welt-ranking-nach-kaufkraft-deutschland-fliegt-aus-top-20-a-0b7cd2f5-1af2-4957-a754-fe74a3f852fb
[2] https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-schuldenbremse-bsw-afd-102.html
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