Altersvorsorge-Depot: BSW fordert mehr Wahlfreiheit durch strukturierte Wertpapiere

Privates Altersvorsorge-Depot soll um weitere Wertpapierklassen erweitert werden.

Nachhaltige Altersvorsorge: Ein gezielter Mix aus verschiedenen Anlageformen wie strukturierten Wertpapieren könnte die private Vorsorge durchaus optimieren und Renditechancen erhöhen.

(Bild: chaylek / Shutterstock.com )

Der BSW befürwortet die geplante Reform der privaten Altersvorsorge. Er fordert jedoch, das Anlageuniversum zu erweitern.

Der Bundesverband Strukturierte Wertpapiere (BSW) begrüßt die geplante Reform der privaten Altersvorsorge. "Die Richtung stimmt", sagt Christian Vollmuth, Hauptgeschäftsführer des BSW. Insbesondere die einfache Einrichtung eines Altersvorsorge-Depots sieht er als Chance, breite Bevölkerungsschichten für die Kapitalmärkte zu begeistern und die Wertpapierkultur in Deutschland zu stärken.

BSW fordert Erweiterung des Anlageuniversums

In einer Stellungnahme zum Gesetzentwurf plädiert der BSW jedoch für eine Erweiterung der möglichen Anlageinstrumente. "Strukturierte Wertpapiere ergänzen klassische Wertpapiere wie Aktien und Anleihen sinnvoll", erklärt Vollmuth.

Sie böten auch bei seitwärts oder abwärts tendierenden Märkten ein solides Renditepotenzial. Damit könnten sie gerade in der Auszahlungsphase einen wichtigen Beitrag zum Vermögenserhalt und zur Vermögenssicherung leisten.

Strukturierte Wertpapiere bestehen aus zwei oder mehreren Finanzprodukten, die miteinander kombiniert werden. Sie können z. B. aus einer Anleihe bestehen, die mit einem anderen Produkt kombiniert wird, wodurch sich Gewinnchancen und Risiken verändern können. Beispiele sind Aktien- und Wandelanleihen oder Indexzertifikate.

Risikokategorien nach PRIIPS-Verordnung

Der BSW hält eine Beschränkung auf Finanzprodukte mit einer SRI-Risikokategorie (Summary Risk Indicator) bis maximal 5 im Sinne der PRIIPS-Verordnung für sinnvoll. Diese EU-Verordnung soll die Transparenz und den Anlegerschutz bei verpackten Finanzprodukten erhöhen. Sie führt standardisierte Basisinformationsblätter ein und schreibt deren Form und Inhalt verbindlich vor.

Finanzprodukte werden anhand einer Risikoskala von 1 bis 7 bewertet, wobei 1–3 ein geringes, 4–5 ein mäßiges und 6–7 ein hohes Risiko darstellt. Kriterien sind unter anderem Markt-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiko.

Neue Chancen durch strukturierte Wertpapiere

"Innerhalb der definierten Risikokategorien sollten Anleger die freie Wahl haben, auch strukturierte Wertpapiere mit ihren einzigartigen Chance-/Risikoprofilen zur Renditeoptimierung und Risikoreduktion in Altersvorsorge-Depots einzusetzen", fordert Vollmuth.

Laut BSW halten Anleger bereits heute über 100 Milliarden Euro in solchen Produkten, deren durchschnittliches Risiko mit 2,1 deutlich unter dem von Aktien und Aktienfonds liegt.

Der Verband plädiert deshalb dafür, zusätzlich Unternehmensanleihen und Inhaberschuldverschreibungen von Banken mit entsprechender Risikoeinstufung aufzunehmen. Hebelprodukte sollten aufgrund ihrer Risiken ausgeschlossen bleiben.