Antarktis: Meereis auf dem Rückzug
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Energie und Klima – kompakt: Eis auf Küstenmeer rund um Antarktika hat neues Rekord-Minimum erreicht. Auch deutsche Expedition meldet ungewöhnliche Schrumpfung. Welche Rolle Winde und Strömungen dabei spielen.
Während hierzulande der Winter noch einmal vorbeischaut und zumindest ein paar Nachtfröste bringt – viel mehr erwartet man im Flachland ja inzwischen nicht mehr – nähert sich tief im Süden der antarktische Sommer seinem Ende.
Entsprechend hat sich dort das Meereis rund um Antarktika derzeit weit zurückgezogen und seinen jährlichen Tiefststand erreicht, wie das National Snow and Ice Data Center der USA gestern berichtete. Mit lediglich 1,79 Millionen Quadratkilometern wurde ein neues Rekord-Minimum erreicht.
Bereits im Januar war die Eisfläche rund um den südlichen Kälte-Kontinent so stark geschrumpft, wie nie zuvor in den letzten rund 45 Jahren, aus denen es zusammenhängende Satellitenbeobachtungen der Region gibt. Das geht unter anderem aus den Daten des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven hervor.
Das Eis, um das es hier geht, sollte nicht mit dem Schelfeis verwechselt werden, das etliche hundert Meter dick sein kann und von den antarktischen Gletschern aufs Meer hinausgedrückt wird. Während diese Gletscherausläufer letztlich aus Schnee bestehen, der im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende von seinem eigenen Gewicht zusammengedrückt zu Eis wurde, bildet sich das Meereis an der Oberfläche der Ozeane, besteht also aus im Winter gefrierendem Wasser.
Doch anders als auf dem arktischen Ozean ist das Eis auf den Küstenmeeren der Antarktis größten Teils einjährig. Das heißt, es ist normal, dass es im Sommer auf eine vergleichsweise kleine Fläche zusammenschrumpft. Während es sich im Winter – der Höhepunkt wird in der Regel Ende September oder im Oktober erreicht – auf 18 bis 20 Millionen Quadratkilometer ausdehnt, umfasst seine Fläche im Sommer lediglich rund drei Millionen Quadratkilometer. Das entspricht in etwa den Ausmaßen der Arabischen Halbinsel.
Seit 2016, fällt das sommerliche Minimum jedoch immer geringer aus. In diesem Jahr wurde die Marke von zwei Millionen Quadratkilometern zum zweiten Mal unterschritten. Die Ursachen dafür sind bisher unklar, schreiben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrem Blog, die seit Wochen vor den Küsten der Antarktis mit dem deutschen Forschungsschiff "Polarstern" allerlei Daten über Wetter, Geologie und Geophysik sowie über Meeresströmungen, -chemie und -biologie sammeln.
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