"Auch als stärkste Partei würden wir es ablehnen, Regierungsverantwortung zu übernehmen"
Seite 2: "Unsere Freiheit wurde und wird nicht am Hindukusch verteidigt, eher vor dem High Court in London"
- "Auch als stärkste Partei würden wir es ablehnen, Regierungsverantwortung zu übernehmen"
- "Unsere Freiheit wurde und wird nicht am Hindukusch verteidigt, eher vor dem High Court in London"
- Auf einer Seite lesen
Thema "Digitalisierung": CDU und AfD wollen in NRW die Polizei mit Elektroschockern ausrüsten. Wären Elektroschocks auch als Mittel der Bildungspolitik interessant?
Mark Benecke: Die PARTEI setzt auf Anreize statt Strom-Reize: Wer brav lernt, kriegt von mir ein leckeres Eis (Erdbeer, Vanille, Schlumpf).
Martin Sonneborn: Ja, sehr gute Idee, Elektroschocks für Bildungspolitiker. Und für (ein bisschen dumme) Innenminister, die beim Lügen erwischt werden... Herbert, alte Eule, viele Grüße von Deinem ehemaligen Banknachbarn aus Brüssel!
In Ihrem Wahlprogramm profilieren Sie sich mit dem Kampf gegen Clanstrukturen in der Katholischen Kirche. Herr Benecke, wie erklären Sie sich als Biologe die Fortpflanzung der rein männlichen Clans im zölibatären Katholizismus?
Mark Benecke: Ist aus Entenhausen bekannt und untersucht; es nennt sich "Veronkelung": Männliche Vorfahren haben drei männliche Neffen als Nachkommen, keine Kinder – das ist einfach so. Heimlich entnommene Proben aus ausgewählten Erzdiözesen wiesen allerdings auch Reptilien-Erbsubstanz auf. Mein Labor ist dran an der Sache.
Martin Sonneborn: Keine Ahnung, vielleicht unbefleckte Empfängnis?
Nach 20 Jahren Verteidigung von NRW am Hindukusch wurden wir wieder mal nur zweiter Sieger. Würde wenigstens eine symbolische Kriegserklärung gegenüber Afghanistan NRW sicherer machen?
Mark Benecke: Natürlich, der bisherige Verlauf der friedlichen Gespräche reicher Länder mit rohstoff- oder küstenreichen Gebieten beweist, dass ein bisschen Druck schneller zu irgendwas führt.
Martin Sonneborn: Unsere Freiheit wurde und wird nicht am Hindukusch verteidigt, eher vor dem High Court in London. Jedenfalls so lange Julian Assange in Belmarsh, dem Superschurkengefängnis aus den James-Bond-Filmen, verrottet. Von der Innenministerin Grobbritanniens, die jetzt emphatisch über seine Auslieferung an die USA entscheidet, sagen meine britischen Kollegen: Priti Patel would unplug your life support to charge her iPhone.
Derzeit rufen lauter (ungediente) Journalisten und Comedians zu den Waffen, um Deutschland in den Ukrainekonflikt zu ziehen. Herr Sonneborn, für wie süß schätzt man in der Medienbranche den Heldentod ein? Und welche Meinung haben Sie, Herr Benecke, als leichenaffiner Biologe zum fremdbestimmten Ableben?
Mark Benecke: Vieles regelt sich von selbst. Ich lade alle Großmäuler ein, eine Woche mit Leichen und deren Angehörigen zu verbringen.
Martin Sonneborn: Ich habe natürlich gedient. Deshalb weiß ich: Der Tod fürs Vaterland ist süß wie EPA, Panzerkekse und vier Jahre altes Dosenfleisch.
Barack Obama musste durch Drohnenschläge Tausende Erwachsene und mehrere hundert Kinder töten, bevor er beim evangelischen Kirchentag auftreten durfte. Madeleine Albright billigte den Tod von 500.000 irakischen Kindern als akzeptable Folge ihres Embargos, was sie als Rednerin auf dem Grünen-Parteitag qualifizierte. Welche Pläne verfolgen Sie beide, um für Sympathien zu werben?
Mark Benecke: Die Mischung aus Drohnen, Grünen und Protestant:innen ist mir zu wild. Ich mach's lieber wie bisher und frage die Wähler:innen nach ihren Wünschen. Obwohl die meisten Menschen verblüffender Weise keine haben, sind die wenigen Wünsche, die doch kommen, so gut, dass wir sie gerne und sehr gut umsetzen.
Martin Sonneborn: Wir machen jetzt Oppositionspolitik gegen Grün/Rot/Gelb, ich fürchte, wir dürfen im Moment nicht damit rechnen, Sympathien auf uns zu ziehen. Ansonsten würde ich es machen wie die FDP vor der Wahl, einfach 400.000 Euro für Microtargeting in Facebook und Instagram stecken. Oder muss es bei so hohen Summen Macrotargeting heißen?