Bangladesch: Eine überpowerte Autokratie
Fossile Kraftwerke, ein Atomkraftwerk und Billigkleidung: Deutsche Konzerne, indische, chinesische, russische und US-amerikanische Konzerne profitieren davon. Was aber geschieht mit dem Land? Reportage.
"Nein. Das 740 Hektar große Rampal-Kohlekraftwerk liegt nicht in, sondern genau auf der Linie der Schutzzone für die (Mangrovenwälder) Sundarbans", so die nüchterne Antwort der 31-jährigen Kaniz Rabeya in den Räumen von Clean. Die Nichtregierungsorganisation, die unter anderem Energiedaten sammelt, hat ein Büro in der Stadt Khulna, im Süden von Bangladesch.
"Ja. Die Gas-Depots, Raffinerien, Baufirmen, Zementfabriken und Textilfabriken, die Sie gesehen haben, liegen in der Schutzzone. Aber sie liegen auch in der EPZ-Mongla, einer Export-Sonderzone."
Ich stutze, doch sie redet ungerührt weiter:
"Laut der Fischer ist der Fisch- und Garnelenfang seit Inbetriebnahme des Kraftwerks stark zurückgegangen – es entlässt heißes Abwasser in den Rupsa Fluss. Laut Aussagen von Fischern wird im Umkreis von drei Kilometern überhaupt kein Fisch mehr gefangen."
Dann betont Rabeya im gleichen nüchternen Tonfall, dass sie aber keine Biologin sei. Die Regierung habe als Begründung für die vielen Kraftwerke immer wieder darauf verwiesen, dass es Strom brauche, um die Bewohner und die Industrie in ein besseres Zeitalter zu führen.
"Aktuell haben wir eine Kapazität aller Kraftwerke im Land von knapp 26.000 MW. Im Juni 2024 soll sie auf 30.000 MW steigen. Der Verbrauch zu Spitzenzeiten im Sommer 2023 lag bei 15.164 MW, im Winter bei 10.733 MW",
sagt Rabeya ungerührt. Erstaunt frage ich, ob Bangladesch jetzt Strom nach Indien verkauft, doch sie sagt:
"Nein, wir kaufen noch Strom aus Indien dazu. Genauer gesagt von Gautam Adani. Sein Strom ist 56 Prozent teurer als Exportstrom, 56 Prozent teurer als unser Solarstrom und 191 Prozent teurer als indischer Solarstrom (etwa 2,5 Cent)."
Als ich nach dem Grund frage, ernte ich denselben ungerührten Blick.
"Ich bin keine Wirtschaftsexpertin, ich sammele Daten."
Laut ihnen geht auch der Bedarf für Industriestrom in den letzten Jahren zurück.
Hāsinā-Verwandlung: Die Gefängnisse füllen sich
Rabeyas Vorsicht überrascht nicht. Seit dem Jahr 2008 haben die Premierministerin Bangladeschs, die 76-jährige Śekha Hāsinā, und ihre politische Partei Awami Liga das Land laut Demokratie-Index in eine (moderate) Autokratie verwandelt.
Ihre größte Widersacherin, die 78-jährige Khaleda Zia, steht seit Jahren wegen Korruptionsanklagen unter Hausarrest. Vor den diesjährigen Wahlen am 7. Januar sind geschätzte 20.000 Mitglieder ihrer Partei BNP verhaftet worden. Tausende Aktivisten und Menschenrechtler sind ebenfalls im Gefängnis. Auch die bengalischen NROs (Nichtregierungsorganisationen) stehen unter Kontrolle der Regierung.
Obwohl Hāsinās Partei keinen religiösen Hintergrund hat, sondern aus der Zeit des Unabhängigkeitskampf 1971 von Pakistan stammt, ist auch auf den Straßen Khulnas mittlerweile jede zweite Frau verschleiert.
Vor 15 Jahren war es höchstens eine unter zehn Frauen. Die Stimmung auf den Straßen der Stadt mit knapp einer Million Einwohner ist zwar laut und hektisch, aber gleichzeitig apathisch. Das Land wurde schon vor 40 Jahren als "Toilette" der Erde bezeichnet, weil es mit Billigindustrien Textilien und Leder für das westliche Ausland produziert.
Auch seine alten Schiffe lässt der Westen noch heute kostengünstig und höchst gefährlich für die Umwelt in Bangladesch abwracken.
Der Wirtschaft geht es besser
Doch noch vor fünf Jahren war deutlich zu spüren, dass es den Menschen zumindest wirtschaftlich jedes Jahr besser ging – von diesem Gefühl scheint nichts mehr übrig. Khulna ist die einzige Großstadt im Land, dessen Bevölkerungszahl leicht sinkt, trotzdem werden überall in der Stadt zehnstöckige Wohnhäuser gebaut.
Am Tag vor meinem Besuch bei Clean war ich am Kraftwerk-Rampal (1.320 MW), das mit Kohle betrieben wird – etwa 40 Kilometer südlich von Khulna. Die Betreiber sind zu gleichen Teilen die Regierungen Indiens und Bangladesch.
Proteste?
Die erste Überraschung: Das Kraftwerk war abgeschaltet. Wie sich herausstellte wegen eines technischen Fehlers und das zum dritten Mal seit es Ende 2022 ans Netz ging. Im Januar des letzten Jahres war das Kraftwerk für 23 Tage außer Betrieb, da den Betreibern die Kohle ausgegangen war.
Auch in Rampal waren die Proteste zahlreich und heftig und wurden sogar bis nach New Delhi und Dhaka getragen. Doch die Polizei und die örtlichen Schlägertrupps der Awami Liga knüppelten den Protest nieder.
Im Jahr 2017 bei den Protesten gegen ein Kohlekraftwerk in Chattogram wurden sogar vier Demonstranten erschossen. Im April 2021 bei Protesten in Banshkhali gegen ein von China mitfinanziertes Kraftwerk fünf. Im Jahr 2017 war es dort bei Protesten schon zu einem Toten gekommen.
Internationale Beteiligung an Kraftwerken
Beim Bau in Rampal war die in Stuttgart ansässige Fichtner Gruppe mitbeteiligt. Wie auch beim Bau eines 1.200 MW Kraftwerks in Matarbari im Distrikt Cox-Bazar, das von Japan mitfinanziert wird.
In einer beeindruckenden Studie für die Heinrich Böll Stiftung zeigt Dieter Reinhardt auch die Beteiligung weiterer deutscher Firmen für umstrittene Kraftwerke in Bangladesch auf. Dazu viele andere internationale Mitstreiter.
Ebenso beschreibt Reinhardt die zahlreichen Gefahren durch das Rampal-Kraftwerk für die im Ramsar-Abkommen geschützten Mangrovenwälder der Sundarbarns.
Am Abend treffe ich einen Informanten im Stadtzentrum. Dass der 50-jährige Sozial- und Umweltaktivist (zu seinem Schutz Abdul genannt) nicht im Gefängnis sitzt, ist nur eine Überraschung. Dass ich ihn in einem frisch renovierten 3-Zimmer-Büro antreffe, die zweite. Lachend sagt er:
"Selbst in unserer Regierung gibt es einflussreiche Politiker, die verstanden haben, was die Stunde geschlagen hat – die bezahlen das Büro indirekt. Ein Minister sagte vor Kurzem zu mir, dass Bangladesch ein ökologisches Minenfeld sei. Dieser Minister beschützte mich auch, als mich ein anderer Minister verhaften lassen wollte."
Ich frage Abdul nach den vielen verschleierten Frauen.
Ein Grund sind die Arbeiter, die aus den Golfstaaten zurückkehren und von dort den ultraorthodoxen Wahhabismus importieren. Ein anderer: Nachdem Hāsinā die politisch aktive Jamaat-e-Islami kalt gestellt hat, hat sie die Hifazat-e-Islam finanziell unterstützt, damit diese durch unpolitische Religion hilft, die Menschen ruhig zu stellen.
Dann beschreibt Abdul, was es mit den ganzen Kraftwerken auf sich hat:
Geld in die eigene Tasche wirtschaften. Auf Kosten der Zukunft Bangladeschs. Mit Hilfe indischer, britischer, chinesischer, japanischer und US-amerikanischer Konzerne werden vorwiegend Thermalkraftwerke gebaut (die mit Gas, Kohle oder Öl betrieben werden). Russland baut ein Atomkraftwerk. Bauern und Dorfbewohner werden von ihrem Land vertrieben und das Land wird dann teuer an die Betreiber verkauft, deren eine Hälfte immer der Staat Bangladesch ist. Dann werden die ausländischen Konzerne mit Hilfe der Kapazitätengebühr (capacity charge) vertraglich abgesichert, egal ob sie Strom produzieren oder nicht. In der Regel haben sie schon nach 6 Jahren ihr Investitionskapital heraus.
Abdul, Sozial- und Umweltaktivist
"Wer bezahlt das?", frage ich.
"Kredite vom IWF oder der asiatischen Investitionsbank, aber auch der Chinesen, Japaner und Inder", antwortet Abdul.
Die Schuldenfalle
"Nun sind wir 'plötzlich' in der Schuldenfalle. Also erhöht der Staat die Steuern. Die Bürger haben aber nichts von den Investitionen, außer Strom, der doppelt so teuer ist wie in Indien. Auch der Bauboom ist eine Riesenblase.
Unsere Mittelklasse hat kein Geld für Eigentumswohnungen, sie kämpft aktuell ums tägliche finanzielle Überleben. Im Jahr 2022 kostete ein Liter Speiseöl 85 Taka (umgerechnet etwa 0,73 Euro, Anm. d. Red.) – mittlerweile 200 (1,71 Euro, Anm. d. Red.). Die katastrophalen Auswirkungen für Natur und Menschen in Bangladesch können Sie komprimiert in Dhaka sehen."
Am nächsten Tag reise ich erst ins 160 km entfernten Ruppur, wo der russische Konzern Rosatom das erste Atomkraftwerk des Landes baut. Auf Schwemmland. Zehn Meter vom Kraftwerksgelände sitze ich an einem Teestand.
Direkt vor mir verläuft der Highway N7. Rechts von mir sind die ersten Wohnhäuser in Sichtweite. 150 Meter hinter dem Highway verlaufen Eisenbahnschienen in 20 Meter Höhe: Von dort kann jeder, der es nicht gut meint, in das Kraftwerksgelände schießen.
In Bangladesch ist keiner mehr in Freiheit, der sich dazu kritisch äußern will. Doch der Zufall hilft: Ein einheimischer Ingenieur ist so begeistert, in mir vermeintlich einen Russen zu treffen, der Englisch spricht, so dass er ins Plaudern kommt und mir Interna erzählt:
Die Fertigstellung des Kraftwerks soll sich um zwei weitere Jahre bis 2026 verschieben, weil Siemens wichtige Teile nicht liefere – Thyssenkrupp baute das Fundament für das Kraftwerk.
Dann geht es nach Dhaka. Schon 20 km vor der Hauptstadt beginnt der Stau. Auf den umliegenden Feldern qualmen Schornsteine von Ziegeleien, so weit das Auge reicht. Dazwischen riesige Neubauten.
Profitgier
Vor fünf Jahren sagte mir der Wirtschaftsexperte Monover Mostafa:
Alle wichtigen Regierungsinstitutionen sind in Dhaka, alle großen Universitäten und ebenso alle wichtigen Krankenhäuser. In Bangladesch ist alles auf Dhaka zentralisiert, und daran wird sich auch nichts ändern. Die einflussreichen Grundstücksbesitzer werden aus Profitgier verhindern, dass endlich dezentralisiert und das ganze Land nachhaltig entwickelt wird. Und die Metro, so lobenswert das Projekt auch ist, wird noch mehr Menschen nach Dhaka locken
Monover Mostafa
Damals hatte Dhaka 20 Millionen Einwohner. Nun hat die Stadt eine oberirdische Metro und 24 Millionen Einwohner (inoffiziell dürften es weit mehr als 30 Millionen sein).
Mit 30.911 Einwohner pro Quadratkilometer ist Dhaka dichter besiedelt als das wegen seiner unmenschlichen Zustände berüchtigte Flüchtlingslager der Rohingyas in Kutupalong (28.958 Menschen per km²).
Mit 117 Dezibel Durchschnittslärm dazu ist es die lauteste Stadt der Erde. Die Luftverschmutzung ist eine der höchsten weltweit, der Grundwasserspiegel seit 1980 im um 70 Meter gesunken.
Laut Experten sind spätestens 2050 die Speicher leer. Einige sagen das schon für das Jahr 2030 voraus.
Der Stadtfluss Buriganga ist ölfarben. Da um diese Jahreszeit aus dem Oberlauf kein Wasser mehr kommt, besteht der Fluss zu 100 Prozent aus ungeklärten Haushalts- und Industrieabwässern. Ein Vorort-Besuch im Außenbezirk Hemayetpur zeigt den Grund.
Eine Folge der Profitgier.
"Der Westen ist an Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen"
Die buntgefärbten Abwasser der Aji-Gruppe, die nach eigenen Angaben unter anderen für C&A und Otto produziert, fließen zwar seit 2019 in einen betonierten Graben, doch der leitet die chemische Brühe weiter über Felder ebenfalls in den ebenfalls schwarzen Dhalesshwari – und der fließt dann in den Buriganga.
Drei Wochen später traf ich eine junge Deutsche, die sich völlig demoralisiert eine lange Auszeit gönnte: Ein Jahr lang arbeitete sie am Lieferkettengesetz mit: "Wir (der Westen) sind an Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen", sagte sie.
In den 1980er-Jahren erzählte ein Freund von mir auf einem Kongress in Berlin den Zuhörern von seiner Reise nach Bangladesch: "… Ich gab den Kindern in den Fabriken kleine Sticker, die sie in die rechten Ärmel der Anzüge miteinnähen sollten, damit ich sie später wiederfinde", flunkerte er.
Im Publikum wurde es leicht unruhig. Klar, schon damals wussten die meisten, dass ihre Kleidung durch Ausbeutung hergestellt wurde. Seit mehr als 40 Jahren wissen es die meisten Deutschen.
Es sind nicht die Armen, die bei KiK kaufen "müssen", sondern vor allem Generationen von Frauen und Männern der Mittelklasse, die sich an fast fashion gewöhnt haben: Im Durchschnitt tragen wir ein Kleidungsstück ganze viermal, bevor wir es aussortieren.
Das Geschäft mit chromverseuchten Lederresten
Auf dem Rückweg sind in Hemayetpur die meisten Straßen gesperrt, weil Menschen dort knien. Einer der berühmten Arbeiterstreiks Dhakas? Nein, es ist Freitag, die Fabrikarbeiter beten gemeinsam. "Streiken": das macht jeden Freitag nur die Metro.
Auch in den angeblich seit Langem geschlossenen Ledergerbereien von Hazaribagh wird mithilfe von illegalen Stromleitungen weiter gearbeitet. Dazu floriert das Geschäft mit den chromverseuchten Lederresten, aus denen Fisch- und Hühnerfutter hergestellt wird.
Positives? Aber doch ...
Doch es gibt auch Positives zu sehen: Wegen der hohen Stromkosten steigen immer mehr Privatpersonen und Firmen in Eigeninitiative auf Solarstrom um. Das Problem: Zwar rühmt sich die Hāsinā-Regierung, nur ein Prozent Zoll auf die Einfuhr von Solarplatten zu erheben.
Doch die Einfuhr von Solarwechselrichtern, die in Bangladesch nicht hergestellt werden, wird mit 37 Prozent verzollt.
Ein Recht auf Wohlstand mit fossilen Energien?
Wenn Staatsoberhäupter von Schwellenländern sagen, sie hätten ein Recht, ihren Wohlstand wie der Westen ebenfalls mithilfe von fossilen Energien zu vermehren, haben sie in der Theorie Recht.
Aber ob Indien, Pakistan oder Bangladesch: Nach meinen Erfahrungen in 24 Jahren ist damit nicht der Wohlstand oder das Wohlergehen der Masse gemeint. Die hat davon in der Regel vorwiegend Luftverschmutzung, Kugeln im Körper und im besten Falle neue Moscheen oder Tempel.
Der Milliardär Gautam Adani
Der Milliardär Gautam Adani dagegen wird für seinen in Indien hergestellten Kohlestrom mindestens das 15-fache seines dafür eingesetzten Kapitals kassieren – das hat ihm die Regierung Bangladeschs vertraglich zugesichert.
Der Strom wird im Bundestaat Jharkhand produziert – dass auch dafür Menschen von ihrem Land vertrieben wurden und von Polizei und Sicherheitsfirmen versprügelt, ist selbstredend.
Adani würde für das Kraftwerk im indischen Jharkhand am liebsten noch Kohle aus seinen australischen Minen benutzen, die Kohle wäre dann erst einmal mehr als 8.000 Kilometer mit dem Schiff unterwegs – Siemens taucht da in einer kleinen Nebenrolle auf. Doch da hat der australische Supreme Court noch ein Wort mitzureden.
Zurück in Khulna frage ich Kaniz Rabeya, wie das mit den erneuerbaren Energien in Bangladesch läuft.
Und die Erneuerbaren?
"Ihr aktueller Anteil an der Stromversorgung beträgt 2,08 Prozent", lautet die nüchterne Antwort.
Ich erwidere, dass das Land 300 Sonnentage im Jahr habe und dass da doch eigentlich mehr zu machen sei. Plötzlich strahlt Rabeya. "Unsere Studie kam zu dem Ergebnis, dass alleine in der Division Rangpur 11.944 MW Strom aus Sonnenenergie produziert werden könnte", sagt sie und fügt hinzu:
"Es gibt kein Platzproblem. Das ist eine Lüge. Auch unsere Studie hat nur zehn Prozent des brachliegenden Landes, das der Regierung gehört, berücksichtigt."
Dann schweigt sie leicht betreten, als hätte ich sie bei etwas Verbotenem erwischt.
Was möglich wäre
Eine weitere Studie zeigt, dass alleine in sechs von acht Divisionen (Gebietsverwaltungen) in Bangladesch 215.011 MW möglich wären. Die Frage, warum das nicht passiert, beantwortet mir am nächsten Morgen Abdul:
Weil die ausländischen Konzerne mit den erneuerbaren Energien kaum Profite machen. Das beste Beispiel ist der indische "Kohlekönig" und Modi-Freund Gautam Adani – er ist gleichzeitig auch führend in erneuerbaren Energien, macht jedoch mehr Kohle (money) mit Kohle - auch in Bangladesch. Den Preis zahlen auch 171 Millionen Menschen in meinem Land. Grüner Strom, mit dem saubere Fabriken betrieben werden, so dass wir das Flusswasser als Trinkwasser benutzen können und unsere größtes Flussdelta der Erde für die Landwirtschaft nutzen, scheint unerreichbar.
Das scheinen auch die Inder zu wissen: 3180 der 4096 Kilometer langen gemeinsamen Grenze haben sie schon mit Zäunen gesichert.
Zeitgleich schließt Indien die Schleusen seiner Dämme, wenn Bangladesch das Wasser für seine Flüsse am meisten braucht: im Frühling und Sommer. Dadurch steigt Meerwasser in die Flüsse auf und versalzt die Uferregionen, die unbewohnbar werden.
In der Regenzeit öffnet Indien seine Schleusen, dann sind bis zu einem Drittel von Bangladesch überschwemmt.