Brasilien – vom Wasserkraft-Giganten zum Vorreiter bei Solar- und Windenergie

Scheune mit Solarzellen - Nachhaltige Energie im ländlichen Brasilien

Symbolbild: Die Verbindung von Tradition und Zukunft: Eine ländliche Scheune nutzt Solarzellen für nachhaltige Energie.

(Bild: Roy Buri, Pixabay)

Vor Weltklimakonferenz kündigt Brasilien seinen Beitritt zum Abkommen für Kohleausstieg an. Das Land wird zum Vorreiter für erneuerbare Energien. Das sollten Sie wissen.

Brasilien hat sich einem internationalen Abkommen angeschlossen, das die weltweite Nutzung erneuerbarer Energien bis 2030 verdreifachen soll, teilte das brasilianische Außenministerium am Freitag mit. Gleichzeitig beabsichtigen die Unterzeichner, aus der Nutzung von Kohle auszusteigen.

Der Beitritt Brasiliens zu dem als "Global Renewables and Energy Efficiency Targets Pledge" bekannten Abkommen wurde von der brasilianischen Botschaft in Abu Dhabi bestätigt und vom brasilianischen Außenministerium offiziell bekannt gegeben.

Brasiliens Engagement für erneuerbare Energien

Dieser Schritt erfolgt im Vorfeld der COP28-Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen in Dubai, wo das Abkommen von den teilnehmenden Staats- und Regierungschefs offiziell angenommen werden soll.

Der von Reuters überprüfte Entwurf der Verpflichtung zu erneuerbaren Energien sieht einen "Ausstieg aus der ungebremsten Kohleverstromung" vor, einschließlich der Einstellung der Finanzierung neuer Kohlekraftwerke. Offiziellen Statistiken zufolge macht Kohle etwas mehr als ein Prozent des brasilianischen Stroms aus.

Brasilien als Vorreiter im Bereich erneuerbarer Energien

Brasilien ist schon heute ein wichtiger Akteur im Bereich der erneuerbaren Energien. Mehr als 80 Prozent des Stroms stammen aus erneuerbaren Quellen, primär aus Wasserkraft. In den vergangenen Jahren hat auch die Nutzung von Solar- und Windenergie stark zugenommen.

Trotz der Herausforderungen, die eine Verdreifachung der eigenen erneuerbaren Energien mit sich bringen würde, bekräftigt Brasilien seine Unterstützung für die globalen Bemühungen in diesem Bereich.

Steigerung der sauberen Energieerzeugung in Brasilien

Brasilien hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 sogar fast 93 Prozent seines Stroms aus sauberen Quellen erzeugt, berichtet Reuters. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr und bringt das Land an die Spitze der großen Volkswirtschaften mit dem saubersten Energiesektor. Dieser Erfolg ist zum Teil auf den starken Anstieg der Solar- und Windenergieerzeugung zurückzuführen.

Die brasilianische Kapazität der Photovoltaik hat in diesem Jahr 30 Gigawatt (GW) überschritten, was durch die Inbetriebnahme neuer Kapazitäten ermöglicht wurde. Seit Januar wurden knapp 4,4 GW neuer Kapazitäten in Betrieb genommen, berichtet Reuters und beruft sich dabei auf Daten der Nationalen Agentur für elektrische Energie (Aneel).

Für 2023 wird ein Anteil der Solarenergie an der brasilianischen Stromerzeugung von 6,8 Prozent prognostiziert, ebenfalls ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022, als der Anteil der Solarenergie noch 4,2 Prozent betrug.

Brasilien als regionaler und globaler Energieakteur

Neben der höheren Leistung der Windkraftanlagen, die bis September um fast 18 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 gestiegen ist, ermöglicht die höhere Solarleistung den brasilianischen Stromerzeugern eine Steigerung der Gesamtstromerzeugung um vier Prozent im Jahr 2023.

Diese Entwicklung hat nicht nur nationale, sondern auch regionale und globale Auswirkungen. Brasilien ist nun in der Lage, Strom zu exportieren und trägt zur Verbesserung der Versorgung mit grüner Energie in der Region bei. Im Gegensatz dazu stehen viele europäische Volkswirtschaften vor Herausforderungen in ihren Stromsystemen, einschließlich begrenzter fossiler Brennstoffe und veralteter Infrastruktur.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.