China: Mit gigantischen Solarparks die Wüste begrünen

Ein Solarpark - Beispiel für erneuerbare Energie und Umweltschutz

Symbolbild: Ein großer Solarpark, der die Möglichkeiten erneuerbarer Energien und den Beitrag zum Umweltschutz symbolisiert.

(Bild: Emily Bedenkop. – U.S. Department of Energy from United States, Public domain, Wikimedia Commons)

China revolutioniert Nutzung erneuerbarer Energien. In der Kubuqi Wüste entsteht ein riesiger Solarpark, der zugleich die Umwelt bereichert. Das sind die Hintergründe.

Freiflächen-Solaranlagen sind nicht gerade eine Augenweide und manchem kommt bei dem Anblick sicherlich schnell der Gedanke, dass das von ihnen in Beschlag genommene Land besser für die Landwirtschaft genutzt würde. Wenn das denn möglich wäre, denn viele – wenn auch längst nicht alle – Anlagen stehen auf belasteten Flächen.

Solaranlagen: Ein Segen für Flora und Fauna

Aber davon abgesehen, kann ein zweiter Blick zeigen, dass die Anlagen für Flora und Fauna eher ein Gewinn sind. Wo die Anlagen stehen, wird weder gedüngt noch Pestizide gesprüht. Dort können allerlei Kräuter wild durcheinander wachsen und als Insektenweiden dienen.

Gelegentlich weiden Schafe unter den Anlagen, was die Artenvielfalt erhöht, oder die Anlagenbetreiber mähen, damit die Anlagen nicht beschattet werden. Bisweilen müssen aus dem gleichen Grund junge Bäume und Büsche entfernt werden, sofern keine Schafe den Job übernehmen.

Studie enthüllt: Bienen profitieren von Solaranlagen in China

Eine kürzlich auf der Plattform IOPScience veröffentlichte Studie aus den USA, belegt diesen positiven Effekt für die biologische Vielfalt und zugleich den Nutzen, den benachbarte Felder davon ziehen. Vor allem Bienen kämen in der Umgebung von Freiflächenanlagen deutlich häufiger vor als an Felder entlang von Straßen. Der Effekt habe sich nach weniger als vier Jahren eingestellt.

Auch auf andere Art können Solaranlagen der Landwirtschaft helfen. Dort, wo die Sonneneinstrahlung für Pflanzen zu intensiv ist, kann ihre Beschattung das Wachstum fördern. Das will man sich nun in China im großen Stil zunutze machen.

Grüne Energie und grüne Wüsten: Chinas doppelte Revolution

In der Kubuqi Wüste in der Inneren Mongolei – eine autonome Provinz innerhalb der Volksrepublik – wurde im Dezember ein Solarpark der Superlative eröffnet, der zugleich der Begrünung dienen soll, wie die chinesische Zeitung Global Times berichtet.

Auf 6.666 Hektar (100.000 chinesische Mu) stehen Anlagen, die zwei Gigawatt elektrische Leistung liefern können. Laut Global Times wird damit gerechnet, dass der Solarpark, der auch mit einem großen Speicher ausgestattet ist, 4,1 Milliarden Kilowattstunden im Jahr liefern kann.

Zugleich sollen mit Drohnen Gras- und Kräutersamen ausgesät werden. Der Tau, der sich an den Anlagen nachts sammelt, soll zur Bewässerung der Pflanzen genutzt und die Kräuter sollen für medizinische Zwecke geerntet werden.

Von der Wüste zum Kraftwerk: Chinas visionäre Energiezukunft

Bisher habe ein Mangel an Übertragungsleitungen den Ausbau in Chinas Wüsten behindert, so die Zeitung. Dem soll durch neue Verbindungen abgeholfen werden.

In den vergangenen Jahren wurden bereits Hochspannungs-Gleichstromkabel aus der in fernen Chinas Westen gelegenen autonomen Provinz Xinjiang in die dicht besiedelten Küstenprovinzen gebaut.

Daher kostet heute eine von dort in den Osten übertragene Kilowattstunde Solarstrom nur ein Drittel einer vor Ort in einem Kohlekraftwerk erzeugten Kilowattstunde.

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