Chinas Low-altitude Economy hebt noch nicht ab
China will seine Wirtschaft mit Drohnen und Flugtaxis in die Luft bringen. Ein neuer Wirtschaftszweig soll entstehen. Doch bislang fehlt es an Zugkraft.
Die chinesische Industriebehörde, das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT), hat am Dienstag ihre erste Strategiekonferenz zur Entwicklung der so genannten Low-Altitude Economy" abgehalten, berichtet die South China Morning Post.
Pilotprojekt in Shenzhen
Dieser neue Wirtschaftszweig, der als potenzieller Wachstumsmotor für die stagnierende chinesische Wirtschaft angesehen wird, umfasst wirtschaftliche Aktivitäten im Luftraum unterhalb von 1.000 Metern, wie beispielsweise Lieferdrohnen und Flugtaxis.
Insbesondere für den innerstädtischen Transport von Gütern und Passagieren, z.B. von Stadtzentren zu Flughäfen oder anderen Orten mit hoher Verkehrsdichte, bietet dieser Bereich aufgrund der kurzen Reichweite ideale Möglichkeiten.
Erste Pilotprojekte dazu gibt es bereits seit wenigen Jahren, beispielsweise in der Technologiestadt Shenzhen, aber auch in Beijing und anderen Orten. Besonders hervorgetan hat sich der Lieferdienst Meituan, der beispielsweise in Shenzhen gleich an mehreren Orten Abholpunkte für Essensbestellungen per Drohne eingerichtet hat. Doch bislang fehlt ein großer Beitrag in der Fläche.
Fehlende Geschäftsmodelle als Herausforderung
Auf der ersten Konferenz stellte das MIIT eine Reihe von Förderprojekten vor, mit denen Unternehmen und relevante Infrastrukturen in diesem Bereich unterstützt werden sollen.
Obwohl konkrete Entwicklungspläne weiterhin nicht veröffentlicht wurden, fordert das MIIT die lokalen Regierungen auf, den Ausbau der Infrastruktur für die "Low-Altitude Economy" zu beschleunigen und die Zusammenarbeit von Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette zu fördern. Zusätzliches Potenzial für den Sektor sieht die Behörde in der Integration von künstlicher Intelligenz und digitalen Technologien.
Bildung als Schlüssel zum Erfolg
Das MIIT betont auch die Bedeutung der akademischen Förderung und fordert die Universitäten auf, spezialisierte Studiengänge im Bereich der "Low-Altitude Economy" einzurichten. Ziel ist es, talentierten Nachwuchs für diesen Zukunftssektor auszubilden.
Mit der Einberufung der Konferenz und den angekündigten Maßnahmen zeigt die chinesische Regierung ein klares Bekenntnis zur Entwicklung der "Low-Altitude Economy". Es bleibt jedoch abzuwarten, welche Strategien und Geschäftsmodelle sich im Detail daraus entwickeln und welche Auswirkungen diese auf die globale Wirtschaftslandschaft haben werden.
Das Potential für den Sektor ist groß, bislang fehlt es jedoch noch an Zugkraft, um entsprechende Projekte in der Breite einzusetzen.